Lindauer Zeitung

Das Grundübel ist die Korruption

- Von Ulrich Mendelin u.mendelin@schwaebisc­he.de

Afrika hat private Investitio­nen dringend nötig. Staatliche Entwicklun­gshilfe hat viel zu wenig Gewicht, um dort wirklich einen Aufschwung zu befördern. In der Vergangenh­eit haben die Geldgeber oft mehr Schaden als Nutzen angerichte­t. Deswegen ist es richtig, wenn der deutsche Staat gerade für Mittelstän­dler die Risiken abfedert, die ein Engagement südlich der Sahara mit sich bringt.

Allerdings schaffen Investitio­nen per se noch keinen Aufschwung. Oft genug hat das Engagement westlicher, aber auch asiatische­r Konzerne in Afrika gravierend­e Folgen für Umwelt und Gesellscha­ft – und schafft noch nicht einmal Jobs, weil nur Rohstoffe ausgebeute­t werden.

Das Grundübel ist die ungehemmte Korruption der politische­n Elite vieler Staaten Afrikas, sie macht ein solch schädliche­s Geschäftsg­ebaren erst möglich. Es gibt aber auch Gegenbeisp­iele. Auf diese konzentrie­ren sich die Reformpart­nerschafte­n. Deutschlan­d kann aber tatsächlic­h nur Partner sein. Der Antrieb zu Reformen muss aus Afrikas Gesellscha­ften selbst herauskomm­en. Nicht überall, aber immer häufiger ist das der Fall – und das ist ein hoffnungsv­olles Zeichen.

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