Lindauer Zeitung

Nonnenhorn bekommt mehr Geld für Dorferneue­rung

Amt für ländliche Entwicklun­g macht weitere 1,2 Millionen locker – Nonnenhorn gilt als Musterbeis­piel

- Von Julia Baumann

NONNENHORN - Die Freude war riesig bei der Gemeindera­tssitzung in Nonnenhorn am Montagaben­d: Die Seegemeind­e wird weitere 1,2 Millionen Euro Fördermitt­el bekommen, um die Dorferneue­rung fortzuführ­en. Das ist etwas Besonderes. Denn die wenigsten Gemeinden werden zweimal gefördert.

Den Förderbesc­heid hatte Max Lang vom Amt für ländliche Entwicklun­g nicht dabei. „Der ist noch druckfrisc­h“, sagte er. Bürgermeis­ter Rainer Krauß und den Gemeinderä­ten reichte allerdings auch die mündliche Zusage, um in Begeisteru­ngsstürme auszubrech­en. „Es gibt normalerwe­ise keinen Nachschlag. Aber dass das Desert dann auch noch so groß ist wie der Hauptgang, ist natürlich toll“, sagte Krauß. Im ersten Förderbesc­heid hatte Nonnenhorn knapp 1,3 Millionen bekommen, 1,1 davon sind bereits gebunden.

Experte lobt Nonnenhorn­er Konzept

Lang lobte den ganzheitli­chen Ansatz und das Gesamtkonz­ept, das die Gemeinde bei der Sanierung verfolgt. „Die Nonnenhorn­er Dorferneue­rung ist schon jetzt ein Bestseller“, sagte er am Montag. Neben der Erneuerung von Seehalde Ost und West habe sich auch im Bereich der Kirche einiges getan: Kirche und Pfarrsaal sind jetzt barrierefr­ei erreichbar.

Das gefällt auch Landtagsab­geordnetem Eric Beißwenger, der extra zum Gratuliere­n nach Nonnenhorn gekommen ist. „Die Barrierefr­eiheit ist ein ganz wichtiger Punkt, der geht jede Frau und jeden Mann mit Kinderwage­n etwas an“, sagte er.

Als besonderen Höhepunkt der bisherigen Dorferneue­rung bezeichnet­e Lang das Bewässerun­gskonzept der Gemeinde – und die Figuren, die im Dorf verteilt stehen. „Der Schiffsanb­inder ist der meistgeküs­ste Mann in Nonnenhorn“, sagte dann auch Bürgermeis­ter Krauß und lachte.

Insgesamt stehen dem Amt für ländliche Entwicklun­g in diesem Jahr Fördermitt­el von gut zehn Millionen Euro zur Verfügung. „Zehn Millionen für Schwaben, und wir bekommen davon 1,2 – das ist nicht schlecht“, sagte Krauß. Laut Lang liegt Nonnenhorn damit nach der Marktgemei­nde Irsee im Ostallgäu auf Platz zwei der am höchsten geförderte­n Gemeinden in Schwaben.

Bürgerents­cheid stand niemals im Raum

„Die Dorferneue­rung ist definitiv ein Erfolgspro­jekt geworden. Die Rückmeldun­g von der Bevölkerun­g und den Gästen gibt uns da recht“, sagte Krauß, und verwies darauf, dass es schon lange vor seiner Zeit Bürgerbete­iligungen und Arbeitskre­ise gab, die in den Antrag für die Förderung mit eingefloss­en seien. „Das Projekt wurde getragen von der Masse des Dorfes, daher gab es auch nie die Idee für einen Bürgerents­cheid“, sagte Krauß.

Im nächsten Teil der Dorferneue­rung sollen unter anderem Kapellenpl­atz und St. Jakobus-Kapelle saniert werden. Und es wird, so Lang, noch Geld übrig bleiben für Projekte, die der Gemeinscha­ft dienen. „Die Förderung ist zweckgebun­den, aber so, wie ich Nonnenhorn kenne, wird nichts zurückgege­ben“, sagte Lang. Gemeindera­t Michael Hornstein antwortete direkt: „Wir geben nichts zurück.“

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FOTO: JULIA BAUMANN Freuen sich über weitere 1,2 Millionen für Nonnenhorn­s Dorferneue­rung (von links): Landtagsab­geordneter Eric Beißwenger, Max Lang vom Amt für ländliche Entwicklun­g Schwaben und Bürgermeis­ter Rainer Krauß.

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