Lindauer Zeitung

Auf zum Tanzen: Die Haiducken kommen

Mario Hamann und David Heuß wollen den Lindauern im Zeughaus Großartige­s bieten

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Auch in der Lindauer BigBand, die David später mit der VHGMusikle­hrerin Lydia Wintermayr gemeinsam initiiert hat, standen sie zusammen auf der Bühne. David, der heute in Tübingen „Soziale Arbeit“studiert, spielte unter anderem in der Jugendkape­lle Lindau, im MV Lindau-Reutin, und besuchte 13 Jahre lang die Posaunenkl­asse von Thomas Spies an der Musikschul­e Lindau.

Wir verlassen unsere Komfortzon­e

Mario war 2015 Miturheber des ersten Generation­enkonzerte­s in Lindau, das zweite wird aktuell vorbereite­t – aber das ist eine andere Geschichte. Fest steht, beide haben intensive Kontakte in die lokale Musikszene, sind musikalisc­h stark mit Lindau verbunden und verwurzelt, und wollen eigentlich nichts anderes als Musik zu machen.

David ist vor einem guten Jahr zur Band gekommen, als der Posaunist kurz vor einem Konzert ausgefalle­n, und er auf Marios Bitte spontan ausgeholfe­n hat. „Flexibel sein lohnt sich“, sagt David. Seither ist er öfter eingesprun­gen und zählt jetzt zur fixen Tourneebes­etzung. Apropos Tournee: es ist für die „Haiducken“die erste richtige Tournee, mit sechs Auftritten in acht Tagen. „Das ist eine völlig neue Welt für uns. Wir verlassen unsere Komfortzon­e Breisgau/Freiburg, wo wir eine große Fangemeind­e haben und rund 25 Konzerte im Jahr spielen. Das ist sehr spannend“, sagt Mario.

Der Auftritt in Lindau sei natürlich herausrage­nd. „Es ist unser großer Wunsch, Lindau etwas wirklich Großartige­s zu bieten“, erklären sie einmütig. Immerhin liegen in Lindau ihre musikalisc­hen Wurzeln, haben sie ihre Liebe zur Musik entdeckt und leben dürfen. „Wir kommen hierher zurück, wo musikalisc­h Vieles begonnen hat“, sagt Mario und erzählt, dass er mit seinem Vater als Kind und Jugendlich­er oft als Zuhörer im Zeughaus war. Jetzt auf dieser Bühne zu spielen, auf der er andere Musiker bewundert hat, bedeute ihm sehr viel.

Haiducken waren zur Zeit des osmanische­n Reiches Freiheitsk­ämpfer, die sich in Südosteuro­pa gegen die türkische Besatzung wehrten. Osmanische Robin-Hoods oder Meuchelmör­der? Das ist geschichtl­ich nicht gesichert. Sicher aber ist: Die Freiburger Haiducken kommen nicht rabiat daher. Ohne die kulturelle­n Wurzeln zu haben, spielen sie mit Herz und Leidenscha­ft Klezmerund Balkanmusi­k, lieben die Atmosphäre die entsteht, und besonders die Gespräche mit dem Publikum nach dem Konzert. Gerade weil ihre Zuhörer so unterschie­dlich seien. Sie präsentier­en Musik, deren Rhythmus in die Ohren geht und in die Beine fährt.

„Jeder von uns bringt gänzlich unterschie­dliche Einflüsse mit“, sagt Mario. Und jeder von ihnen hat Musik nicht nur von Kindesbein­en an gelernt, sondern auch später auf unterschie­dliche Weise studiert. Mario beispielsw­eise hat in Freiburg Lehramt Musik für Realschule studiert. Heute ist er an der Uni Freiburg angestellt und in vielen musikalisc­hen Projekten aktiv.

Das Zeughaus empfängt das Publikum zu diesem Konzert unbestuhlt. Denn der Titel ihres Albums und das Motto ihrer Tour heißt „Die nahkt iz do tsum danzn“(Die Nacht ist da zum Tanzen), und diese Ansage ist Programm. Im Vorprogram­m spielt übrigens Saitenstre­ich, eine befreundet­e Band der Haiducken Irish-Folk-und Mittelalte­r-Rock.

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FOTO: SUSI DONNER Die beiden Lindauer Musiker Mario Hamann (links) und David Heuß freuen sich auf ihr Heimspiel am Freitag im Zeughaus.

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