WFV-Präsidium im Dialog mit der Basis
Delegation des Württembergischen Fußballverbands sucht den FV Langenargen auf
LANGENARGEN (lz/gbr) - Unter dem Motto „Den Vereinen Gehör verschaffen“hat der Württembergische Fußballverband (WFV) in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Bodensee im Vereinsheim des FV Langenargen (FVL) den 85. Vereinsdialog veranstaltet. FVL-Vorsitzender Werner Dillmann und Schriftführer Günther Bretzel, hatten einiges über den eigenen Verein zu berichten. Ebenso gab es zahlreiche Fragen, gerichtet an die angereisten WFV-Gäste um Präsident Matthias Schöck, Geschäftsführer Ralf Gabriel, Abteilungsleiter Oliver Deutscher sowie Nuri Saltik (Bezirksvorsitzender), Bernd-Stefan Bender (Bezirksjugendleiter) und Gustav Ichters, DFBnet-Beauftragter des Bezirks.
„Wir führen im Jahr etwa zwölf Vereinsdialoge durch. Basis dafür sind die Ergebnisse aus dem Amateurfußballkongress des Deutschen Fußballverbandes, dessen Ziel es war, Maßnahmen zu beschließen, den Amateurfußball zu stärken“, sagte Schöck einleitend. Hieraus seien eine Reihe von Handlungsfeldern definiert worden, zu denen auch die Entwicklung des Spielbetriebs und das Handlungsfeld „Vereinsservice“gehöre.
Die Vereinsführung des FVL äußerte klare Vorstellungen, wohin es mit dem aktuell 341 Mitglieder zählenden Verein in Zukunft gehen soll. Der am Ende der Vorsaison geglückte Aufstieg in die Kreisliga A war dabei ein nicht ganz unwesentlicher Mosaikstein. Auch das bevorstehende 100-jährige Vereinsjubiläum in zwei Jahren wirft seine Schatten voraus.
Günther Bretzel lobte die Zusammenarbeit mit dem WFV ausdrücklich, sei es mit der Geschäftsstelle, der Passstelle oder den Verantwortlichen im Bezirk Bodensee. Der WFV zeige sich flexibel und offen für Neues, wie etwa bei der Einführung eines Zweitspielrechts für Studenten oder dem erlaubten Wiedereinwechseln in der Kreisliga B. Auch habe die Digitalisierung zahlreicher Routinevorgänge dafür gesorgt, die Arbeit der Ehrenamtlichen in den Vereinen zu erleichtern.
Ganz klar positionierten sich die FVL-Vertreter in Sachen „Gewalt und Sicherheit“auf Amateursportplätzen. Die Vereinsvorsitzenden erklärten, sie selbst setzen sich bei Heimspielen für Fair Play und Respekt ein. Die gemachten Erfahrungen zeigen, dass Deeskalation auch in der Kreisliga gelingen kann. „Als Vereinsvorsitzende müssen wir an dieser Stelle vorangehen“. Dillmann und Bretzel wünschen sich, dass mehr und mehr Vereine diesbezüglich sensibilisiert werden und ebenso konsequent handeln.
Dass die bisweilen fragwürdige Vorbildwirkung von Spielern und Verantwortlichen der Profiligen sich negativ auf das Verhalten in den unteren Ligen auswirke, wurde ebenfalls diskutiert. WFV-Präsident Schöck machte den FVL-Vertretern jedoch wenig Hoffnung auf eine Änderung. Sehr wohl werde er das Thema bei einem der nächsten Treffen mit Bundesligisten zur Sprache bringen.
„Staubsauger-Prinzip“kritisiert
Dass das „Staubsauger-Prinzip“einiger Großvereine der Bodenseeregion bezüglich junger Talente nicht immer zielführend ist, belegte der Verein damit, dass von 24 in den Jahren zuvor abgewanderten Spielern heute kein einziger höherklassig spielt. Hier wünsche man sich eine größere Sensibilität seitens der aufnehmenden Vereine – wobei sich die FVL-Verantwortlichen sehr wohl bewusst seien, dass herausragende Talente ihren eigenen Weg nach oben finden und auch gehen sollen.
Im weiteren Verlauf des Dialogs zeigten die WFV-Vertreter dem Verein Möglichkeiten auf, um den in naher Zukunft bevorstehenden, personellen „Umbruch“in der Vereinsleitung sowie die künftige Arbeitsweise innerhalb der Vereinsführung vorzubereiten. Der Leitsatz „Beim FVL bin ich gerne!“soll am Bodensee weiterhin Gültigkeit besitzen und im täglichen Umgang miteinander von der nächsten Fußballer-Generation mit Leben erfüllt werden, wie der Verein abschließend mitteilt.