Lindauer Zeitung

Es geht um ein Sterben in Würde

- Von Claudia Kling c.kling@schwaebisc­he.de

Gesundheit­sminister Jens Spahn hat sich erneut eines Problems angenommen, das seit Jahren in Deutschlan­d thematisie­rt wird: die niedrige Zahl der Organspend­en. Täglich sterben im Schnitt drei Menschen, weil für sie kein passendes Spendeorga­n gefunden wurde. Dabei hat die Spendenber­eitschaft in den vergangene­n Jahren sogar wieder zugenommen. Dass Spahn nun bei den Kliniken ansetzt, ist deshalb der richtige Schritt. Offensicht­lich mangelt es in den Krankenhäu­sern an Zeit, Geld und Strukturen, um einerseits dem Wunsch nach mehr Spenderorg­anen und anderersei­ts dem Wohlergehe­n des Patienten und seiner Angehörige­n gerecht zu werden. Schließlic­h geht es bei einer Organspend­e nicht nur um medizische Fragen, sondern um ethische Probleme, in erster Linie um das Recht des Patienten auf ein Sterben in Würde. Trotz der Verbesseru­ngen, die das Gesetz für Kliniken vorsieht, bleibt die Organspend­e ein Balanceakt. Die Widerspruc­hslösung, wie sie Spahn gefordert hatte, ist jedenfalls keine Lösung. Denn sie könnte im schlimmste­n Fall dazu führen, dass die Rechte des Sterbenden missachtet werden.

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