Lindauer Zeitung

Trump lebt von der Spaltung

- Von Frank Herrmann politik@schwaebisc­he.de

Vor zwei Jahren gewann Donald Trump die US-Präsidents­chaftswahl, indem er sein Land als notorische­n Krisenfall skizzier- te und dabei Ängste schürte. Die Angst der Abgehängte­n im Rostgürtel vor einer Zukunft ohne Hoffnung. Die Angst breiter Teile der weißen Mittelschi­chten, dass auch sie demnächst abgehängt werden, wenn ein resoluter Geschäftsm­ann illegaler Einwanderu­ng nicht bald einen Riegel vorschiebt. Nun, vor den Kongresswa­hlen, folgt der zweite Teil der Serie, noch düsterer, noch hemmungslo­ser als 2016.

Die Furcht vor dem Fremden, sie gehört zu Trumps Kampagnen wie starke Symbole. Damals war es die Mauer. Diesmal sind es Zeltstädte, in denen Menschen, die ohne Visum in die USA kommen, bis zur Abschiebun­g campieren sollen, ohne die Chance auf ein faires Asylverfah­ren zu bekommen. Diesmal sind es die Soldaten, die Trump an die Grenze beordert.

Trump lebt von der Spaltung des Landes, es geht ihm um seine Anhänger, deren Vorurteile er noch verstärkt, um sie zu mobilisier­en. Erscheinen sie am 6. November möglichst zahlreich zur Wahl, können sie den Republikan­ern weiterhin die parlamenta­rische Mehrheit sichern. Das allein bestimmt Trumps Kalkül.

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