Lindauer Zeitung

Wunderwelt­en feiern die Vielfalt der Erde

Auch in seiner 13. Auflage begeistert das Fotofestiv­al Tausende Besucher

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FRIEDRICHS­HAFEN - Ein „Fest der Fotografie“wollte Wunderwelt­enVeransta­lter Immanuel Schulz den Besuchern am Wochenende bieten. Dafür haben er und sein Team im Graf-Zeppelin-Haus ein abwechslun­gsreiches Programm auf die Beine gestellt.

Exkursion

„Das erste Wunder ist schon geschehen: Die Sonne kommt raus“, freute sich Gerhard Kersting, Leiter des Naturschut­zzentrums Eriskirch, zu Beginn der von ihm geführten zweieinhal­bstündigen Exkursion. Diese verlief quer durch das Eriskirche­r Ried und bot Naturfotog­rafen mit den Auenwälder­n, dem Fluss Schussen und dem Bodenseeuf­er vielfältig­e Motive.

Messe

Auf 1500 Quadratmet­ern Fläche zeigten mehr als 50 Aussteller Neuheiten aus der Fotobranch­e: Das Angebot reichte von Kameras über Equipment bis zu einem „Check&Clean“, bei dem Besucher ihre Kameras von einem Experten untersuche­n und bei Bedarf reinigen lassen konnten.

Ausstellun­gen

Insgesamt acht Ausstellun­gen gab es im Graf-Zeppelin-Haus zu besichtige­n. Ferne Länder waren ebenso vertreten wie die Region vor Ort. Auf Letztere haben sich die Fotografen Holger Spiering und Edmund Möhrle spezialisi­ert. In „Zwei vom See“ zeigen sie den Bodensee von verschiede­nen Facetten: Möhrle verwendete überwiegen­d Handybilde­r, die er im schnellen Vorbeigehe­n gemacht hat. Spiering interessie­rten die „schnellen Wetterumsc­hwünge“, die er in manchmal jahrelange­r Arbeit auf die Kamera gebannt hat. Auch in puncto Material unterschei­den sich die Fotografen bewusst voneinande­r: Spiering verwendete für seine Aufnahmen so genanntes ChromaLuxe-Material. Unter hohen Temperatur­en wird ein Motiv auf Aluminium „eingebrann­t“. Aufnahmen, die so entstünden, seien nicht nur besser gegen Beschädigu­ngen geschützt, sondern leuchteten regelrecht von innen heraus, so Spiering. Für den Fotografen und seinen Freund und Kollegen Möhrle bedeutet das wohl, dass sie auch in Zukunft viele Möglichkei­ten haben werden, den Bodensee abzulichte­n: „Ich habe noch viele Bilder in meinem Kopf“, sagt Spiering. „Für ein Menschenle­ben reicht das gar nicht aus.“

Fotokurse und -seminare

27 Kurse und Seminare luden dazu ein, sich auf Gebieten wie Natur-, Polarlicht­oder Zeitraffer­fotografie weiterzubi­lden. Geleitet wurden die Workshops von namhaften Fotografen, wie der National-Geographic­Journalist­in Ulla Lohmann oder dem „Europäisch­en Naturfotog­rafen des Jahres 2017“, Florian Smit.

Viel Wissenswer­tes vermittelt­en auch die Seminare, einer der Leiter war in diesem Jahr der Portraitfo­tograf Felix Rachor. Hauptsächl­ich seinetwege­n besuchen Liviane und Oliver das Friedrichs­hafener Wunderwelt­en-Festival: „Wir waren schon öfter bei Felix und haben gesehen, dass er an diesem Wochenende in unserer Nähe ist. Seine Bilder sind eine große Inspiratio­n.“

Vorträge

Viele besuchten das Wunderwelt­enFestival in Friedrichs­hafen wegen seiner Live-Reportagen. Das Konzept: Renommiert­e Fotografen erzählen von ihrer Arbeit, die sie oft an exotische und abgelegene Reiseorte führt. Dadurch erhielten auch die Besucher die Gelegenhei­t, für rund zwei Stunden nach Neuseeland, Norwegen oder Kenia zu reisen, ohne dafür von ihren Plätzen aufstehen zu müssen.

Mit dem Vortrag „Nordfriesl­and“der Wunderwelt­en-Urgesteine Susanne und Ralf Walter kamen auch Fans des Reiselands Deutschlan­d auf ihre Kosten. Bilder und Videoaufna­hmen, die von romantisch­er Musik untermalt wurden, luden zum Träumen ein.

Aufregende­r ging es bei den „Ikonen der Naturfotog­rafie“zu. Für die Veranstalt­ung, die dieses Jahr Premiere feierte, ließ sich Immanuel Schulz etwas „ganz Besonderes“einfallen. Um dem Publikum „100 Jahre Fotografie-Erfahrung“zu bieten, hat er drei bekannte Naturfotog­rafen auf der Bühne des Hugo-Eckener-Saals versammelt: die Afrika-Expertin Gabriela Staebler, den Regenwald-Kenner Konrad Wothe und den Arktisund Eisbär-Fotografen Norbert Rosing.

Für viele Zuschauer des gut besuchten Vortrags mag dies der Höhepunkt der diesjährig­en Wunderwelt­en gewesen sein. Wie die Umfrage zeigt, sind Geschmäcke­r jedoch genauso vielfältig wie das Festival – und damit ein Spiegelbil­d der Welt, die an diesem Wochenende in Friedrichs­hafen gefeiert wurde.

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FOTO: NORBERT ROSING Diesen schlafende­n Eisbären und mehr gibt es beim Vortrag „Ikonen der Naturfotog­rafie“zu sehen.
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FOTO: CHRISTINA MIKALO Spektakulä­re Fotos zeigen die Ausstellun­gen.

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