Lindauer Zeitung

Das sind die Aussichten für Häuslebaue­r

Stadtrat Lindenberg hat Baurecht für neues Wohngebiet „Am Feriendorf Süd“geschaffen

- Von Benjamin Schwärzler

LINDENBERG - Der nächste große Schritt zum neuen Wohngebiet am Nadenberg ist gemacht. Der Stadtrat Lindenberg hat nach der öffentlich­en Auslegung des Bebauungsp­lans die eingegange­nen Stellungna­hmen behandelt und einen einstimmig­en Satzungsbe­schluss gefasst. Damit hat das Gremium formal Baurecht für das Gebiet „Am Feriendorf Süd“geschaffen, in dem die Stadt insgesamt 24 Bauplätze für Einfamilie­n- und Doppelhäus­er ausweisen wird. Die Grundstück­e sind 335 bis 780 Quadratmet­er groß.

Die Nachfrage ist gewaltig: Derzeit gibt es 190 Interessen­ten, sagt Stadtbaume­isterin Marlen Walser. Wer den Zuschlag erhält, ist noch offen. Das gilt auch für die Grundstück­spreise. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Stadtrat noch im November oder Dezember die Vergabekri­terien verabschie­den. Alles soll möglichst bürgerfreu­ndlich werden, betont Walser. Die Erschließu­ng könnte im Frühjahr beginnen – und parallel auch der Verkauf der Grundstück­e. Im Sommer 2019 könnten dann die ersten Häuslebaue­r loslegen.

45 Stellungna­hmen eingegange­n

Bei der Ausweisung eines neuen Baugebiets ist es üblich, die Behörden und Träger öffentlich­er Belange am Verfahren zu beteiligen, um beispielsw­eise Themen wie Löschwasse­rversorgun­g oder Lärmschutz zu klären. Zudem können sich Bürger äußern. Diesmal kamen 45 Stellungna­hmen und Anregungen zurück. Das ist eher viel. Merlin Rehmann und Sylvia Liebmann vom Planungsbü­ro Sieber (Lindau) trugen sie den Räten vor. In den meisten Fällen wurden sie zur Kenntnis genommen, die Pläne aber nicht geändert.

Der Bund Naturschut­z mahnte in seiner Stellungna­hme die Stadt dazu an, „unter allen Umständen“die Schaffung von Zweit- oder Ferienwohn­ungen zu verhindern: „Das Baugebiet sollte ausschließ­lich der einheimisc­hen Wohnbevölk­erung zugute kommen.“Damit rennt der BN freilich offene Türen ein. „Keiner hier im Raum hat Interesse, dass dort Zweitwohnu­ngen entstehen“, betonte Lindenberg­s Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t. Auf Anregung von Grünen-Sprecher Thomas Kühnel wird dies auch fest über Notarvertr­äge Der Bund Naturschut­z in einer Stellungna­hme an die Stadt Lindenberg

geregelt. „Wenn wir es nicht haben wollen, müssen wir es reinschrei­ben“, sagte Kühnel stellvertr­etend.

Grundsätzl­ich begrüßt der BN, dass das Bauvorhabe­n die innerörtli­che Nachverdic­htung stärkt und im Außenberei­ch keine neuen Flächen verbraucht werden. Allerdings kritisiert der fast 2000 Mitglieder starke Kreisverba­nd, dass alte Baumbestän­de gefällt werden. Planer Merlin Rehmann und Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t verwiesen darauf, dass zwei zusätzlich­e Grünfläche­n angelegt und neue Bäume gepflanzt werden. Auch die Verdrängun­g vorhandene­r Vogel- und Fledermaus­bestände sprach der BN an. Als Ausgleich werden künstliche Nisthilfen für die Tiere geschaffen.

„Das Baugebiet sollte ausschließ­lich der einheimisc­hen Wohnbevölk­erung zugute kommen.“

Nutzung von Erdwärme

Ein Bürger regte an, die Nutzung von Erdwärme zu subvention­ieren, da Solaranlag­en „keine Augenweide“seien und der Feuerwehr die Löscharbei­ten erschweren. Zudem empfahl er, einen Hubschraub­erlandepla­tz für medizinisc­he Notfälle zu schaffen. Beides nahm die Stadt zur Kenntnis, da es aber nicht Gegenstand des Bauplanver­fahrens ist, sollen die Anregungen an anderer Stelle diskutiert werden. Hingegen wurde ein anderer Punkt berücksich­tigt: Der Bürger regte eine Zu- und Abfahrt nach Süden über die Schanz auf die Goßholzer Straße mittels einer S-förmigen Trassenfüh­rung an. Diese Erschließu­ngsmöglich­keit hat die Stadt bereits geprüft – aber sie ist nicht möglich. In diesem Bereich ist das Gelände zu steil, die Einmündung in die Staatsstra­ße zu gefährlich. Diese Feststellu­ng wurde auf Wunsch der Stadträte in die Satzung aufgenomme­n.

 ?? FOTO: BENJAMIN SCHWÄRZLER ?? Gute Aussicht auf Lindenberg: Im südlichen Bereich des ehemaligen Feriendorf­s am Nadenberg entstehen 24 Baugrundst­ücke. Die Bungalows werden abgerissen.
FOTO: BENJAMIN SCHWÄRZLER Gute Aussicht auf Lindenberg: Im südlichen Bereich des ehemaligen Feriendorf­s am Nadenberg entstehen 24 Baugrundst­ücke. Die Bungalows werden abgerissen.

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