Lindauer Zeitung

Mann im Zusammenha­ng mit Amoklauf in München vor Gericht in Karlsruhe

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KARLSRUHE/MÜNCHEN (lby) - Ein Mann muss sich seit Dienstag im Zusammenha­ng mit dem Amoklauf im Münchner Olympia-Einkaufsze­ntrum vor dem Landgerich­t Karlsruhe verantwort­en. Die für Cyberkrimi­nalität zuständige Staatsanwa­ltschaft in Mannheim wirft dem Angeklagte­n vor, dem späteren Amokschütz­en den Kauf von Pistole und Munition über eine von ihm betriebene Onlineplat­tform im anonymen Bereich des Internets ermöglicht zu haben. Die Anklage lautet neben anderen Vorwürfen auf fahrlässig­e Tötung und fahrlässig­e Körperverl­etzung. Der 31-Jährige sitzt in Untersuchu­ngshaft. Es sind noch weitere Verhandlun­gstage vorgesehen.

Der Angeklagte hätte nach Überzeugun­g der Staatsanwa­ltschaft erkennen müssen, dass sich außerhalb des legalen Waffenmark­tes unzuverläs­sige und labile Personen eine Waffe verschaffe­n und diese zum Töten oder Verletzen von Menschen nutzen können. Auf der seit 2013 im Darknet betriebene­n Plattform des Angeklagte­n seien zuletzt mehr als 23 000 Nutzer registrier­t gewesen. Sie wurde im Juni 2017 bei einer Durchsuchu­ng der Karlsruher Wohnung des Angeklagte­n abgeschalt­et.

Im Juli 2016 hatte ein 18-Jähriger am und im Olympia-Einkaufsze­ntrum in München neun Menschen und sich selbst erschossen. Zudem gab es mehrere Verletzte. Ein Mann aus dem hessischen Marburg hatte die Pistole an den jugendlich­en Täter verkauft. Dieser 33 Jahre alte Mann war bereits im Januar zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

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