Lindauer Zeitung

Unterhaken reicht nicht

- Von Sabine Lennartz s.lennartz@schwaebisc­he.de

Unterhaken hat Parteichef­in Andrea Nahles der SPD empfohlen. Unterhaken, das hatte einst Franz Münteferin­g der Partei immer dann verordnet, wenn es ganz eng wurde. Und für die SPD wird es eng. Die Unzufriede­nheit mit der Regierungs­koalition ist größer als die GroKo. Parteichef­in Andrea Nahles kommt nicht so recht an, die Umfragezah­len sind im Keller. Doch klar ist auch: Die SPD hat in erster Linie kein Personal-, sondern ein Themenprob­lem. Schwarz steht für Wirtschaft, Grün für Umwelt, doch wofür steht die SPD? Das wissen viele nicht mehr so ganz genau, seit selbst die CDU für Mindestloh­n und Parität wirbt. Ihren Markenkern hat die SPD mit der Agenda 2010 in den Augen vieler Wähler beschädigt. Die Rückkehr zum Verspreche­n, für soziale Gerechtigk­eit und Sicherheit zu sorgen, ist schwierig. Dabei ist die Partei auf gutem Weg. Von den Rentenbesc­hlüssen bis zur Pflege – die SPD hat auch in diesem Jahr schon viel durchgeset­zt. Wenn sie es doch nur besser verkaufen würde, wenn sie, statt mit sich selbst zu hadern, für sich werben würde, könnte es auch wieder aufwärts gehen. Jens Spahn habe „zuverlässi­g und kollegial“vereinbart­e Gesetze mit umgesetzt. „Es war eine gute Zusammenar­beit“, lobt Lauterbach. Das hört sich dann doch ein bisschen nach Abschied an. Auch wenn er hinzufügt: „Es steht uns gut zu Gesicht, voran zu kommen und sich nicht mit sich selbst zu beschäftig­en.“

CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt formuliert es mit einem Seitenhieb auf Hans-Georg Maaßens Anschuldig­ungen noch hübscher: „Die einzigen, zu denen die SPD wirklich radikal ist, ist zu sich selber.“

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