Großeinsatz gegen mutmaßliche Schleuserbande
BERLIN (dpa) - Bei einem Großeinsatz gegen eine mutmaßliche Schleuserbande haben Bundespolizisten in Berlin und Brandenburg vier Hauptverdächtige verhaftet. Die drei Männer und eine Frau sollen in etwa 200 bislang ermittelten Fällen Scheinehen arrangiert haben, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Ihnen werde zur Last gelegt, die gewerbsmäßige Einschleusung von Ausländern organisiert zu haben. Bei der am Morgen gestarteten Aktion waren bis mittag 50 Objekte in drei Bundesländern durchsucht worden. Rund 570 Beamte waren an dem Einsatz gegen die mutmaßliche deutsch-serbische Bande beteiligt. Die meisten durchsuchten Wohnungen waren in Berlin. In Brandenburg wurde eine, in Nordrhein-Westfalen zwei Privatwohnungen durchsucht.
Nach Angaben des Sprechers handelte es sich bei den Festgenommenen um zwei deutsche Männer im Alter von 51 und 63 Jahren, eine 51jährige deutsche Frau und einen 40 Jahre alten Serben. Durch die vorgetäuschten Eheschließungen hätte die Bande Menschen aus Pakistan, Nepal und Albanien einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland ermöglichen wollen. Bis zu 16 000 Euro sollen dafür jeweils gezahlt worden sein. „Das hat die Menschen teils auch in Abhängigkeiten gebracht“, so der Sprecher. Für die Scheinehen sollen die Beschuldigten fingierte Ehepartner vorwiegend aus dem süd- und osteuropäischen Raum vermittelt haben. Teilweise seien Heiratsurkunden aber auch komplett gefälscht worden, so der Vorwurf. Wegen des gleichen Verdachts gab es im März gegen eine deutsch-vietnamesische Bande eine Razzia der Polizei.