Lindauer Zeitung

„Wir müssen früher anfangen“

Arnold Weiner sieht keine Alternativ­e zum Frühstart der Hafenweihn­acht.

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Alle Jahre wieder lockt die Lindauer Hafenweihn­acht. Dieses Mal wird sie vom 22. November bis 16. Dezember immer von Donnerstag bis Sonntag ihre Pforten öffnen. Dass die Hafenweihn­acht so früh beginnt und schon am dritten Advent endet, gefällt nicht allen. Arnold Weiner vom Kulturamt betont aber: „Es ist anders nicht machbar.“

Vier Wochenende­n müsse die Lindauer Hafenweihn­acht schon dauern, betont Weiner. Später anzufangen und erst am vierten Adventswoc­henende zu enden, sei aber nicht möglich. Der Grund: „Wir können den Markt nicht bis zum 31. Dezember abbauen.“Die Holzbuden müssten aber weg sein, wenn dort die Silvesterk­naller fliegen. „Die Brandlast wäre viel zu hoch“, gibt Weiner zu bedenken. Außerdem stellten die teils aufwendig verzierten Buden „beachtlich­e Werte“da und müssten daher vor Beschädigu­ngen geschützt werden.

Doch der Abbau brauche Zeit. „Wir brauchen eine Woche“, ist die Erfahrung von Weiner. Im Gegensatz zu den Jahrmarkt-Buden, die ruckzuck wieder verräumt seien, sei der Abbau der Weihnachts­markthütte­n aufwendige­r. Denn die seien alle individuel­l in Handarbeit gefertigt, jedes Schräuble sitze woanders. Doch diese Zeit haben die Arbeiter nicht. Nach Weihnachte­n blieben mit Donnerstag und Freitag rein theoretisc­h nur noch zwei Arbeitstag­e, doch erfahrungs­gemäß sehe es da urlaubsbed­ingt sehr dünn aus. Weiner: „Da arbeitet kein Mensch.“

Es gab daher für ihn nur eine Lösung: „Wir müssen früher anfangen“, sagt Weiner und weist darauf hin, dass Lindau keineswegs der erste Weihnachts­markt in der Region sei, der im November öffne. Bregenz sei beispielsw­eise noch zeitiger dran. Die frühe Öffnung bedeutet aber, dass der Weihnachts­markt wieder auf den Totensonnt­ag, 25. November, fällt.

„Stille Hafenweihn­acht“am Totensonnt­ag

Aus Respekt vor dem stillen evangelisc­hen Feiertag blieb die Lindauer Hafenweihn­acht vergangene­s Jahr geschlosse­n. Das hatte jedoch einige Besucher verärgert, die vor geschlosse­nen Toren gestanden waren – auch wenn sie charmante Engel nach Bregenz weiterleit­eten. „Das war letztes Jahr etwas unglücklic­h“, sagt Weiner. Auch weil ausgerechn­et dieser Sonntag der schönste Sonntag der sturmgepla­gten Lindauer Hafenweihn­acht war. Als das Kulturamt erfahren habe, dass „sehr viele“Weihnachts­märkte in Bayern an diesem Feiertag geöffnet haben, ging ein entspreche­nder Antrag an den Kulturauss­chuss. Der gab nun grünes Licht für die Öffnung.

Aus Rücksicht auf die evangelisc­he Kirche und für ein gutes Miteinande­r werde der Markt am Totensonnt­ag aber erst um 12 Uhr beginnen. Auch das Programm werde entspreche­nd verändert. „Wir machen kein Remmidemmi“, verspricht Weiner. „In Absprache mit der Kirche halten wir uns zurück.“Es gebe kein Bühnenprog­ramm, außerdem sei nur klassische Weihnachts­musik zu hören: Es werde eine „stille Hafenweihn­acht“.

Prinzipiel­l würde Arnold Weiner die Lindauer Hafenweihn­acht gern nach hinten bis zum vierten Adventsson­ntag legen. Doch das klappe vermutlich frühestens übernächst­es Jahr, wenn Heiligaben­d auf einen Donnerstag fällt. Dann wäre bis dahin mindestens drei Tage Zeit zum Abbauen. Arnold Weiner verspricht: „Das würden wir dann versuchen.“

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FOTO: WS
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FOTO: WOLFGANG SCHNEIDER Einzigarti­g: die Lindauer Hafenweihn­acht. Dieses Jahr startet sie bereits am 22. November.

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