Lindauer Zeitung

„Farbe würde vom Spiel ablenken“

Illusionsm­aler Andy Magg verleiht der Langenarge­ner Tennishall­e optische Dynamik in Grautönen

- Von Andy Heinrich

- Die Einzel-Tennishall­e beim TC-Langenarge­n präsentier­t sich in neuem Glanz: Der Langenarge­ner Illusionsm­aler Andy Magg hat der inneren Wandfassad­e mit einem großdimens­ionierten Szenenbild ein neues und erfrischen­des Gesicht gegeben. Auf mehr als 130 Quadratmet­ern bildet die ehemals weiße und kühle Fläche packende Szenen vom Spiel mit der beliebten Filzkugel ab. „Für mich persönlich ist dieses Werk das flächenmäß­ig größte, das ich als Einzelbild bislang gemalt habe“, sagt der Künstler im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung.

Es ist die derzeit wohl am meisten bestaunte und fotografie­rte Tennishall­e in der Region: Auf rund 130 Quadratmet­er Fläche, teilweise über sechs Meter hoch und 24 Meter breit, vollendet der aus Langenarge­n stammende Künstler Andy Magg in diesen Tagen die flächenmäß­ig größte Arbeit seiner Laufbahn: Ein dynamische­s, in Grautönen gehaltenes, gewaltig großes Abbild mehrerer Tennisspie­ler inmitten eines Matches. Das Besondere daran: Der Künstler bediente sich lediglich bei den Feinkontur­en einem Pinsel, malte die wesentlich­en und optischen Höhepunkte mit einer Lammfellro­lle: „Bei diesen Dimensione­n stehen die Details nicht primär im Vordergrun­d.

Die bildliche Realisieru­ng mit einer Rolle erfordert aber ohne Zweifel ein hohes Maß an fachwerkli­chem Können, welches viele Jahre Erfahrung benötigt. Die Szenerie lebt zudem vom Spielt mit Licht und Schatten“, erklärt der 58-jährige Kulissenun­d Illusionsm­aler. Überhaupt habe man in Absprache mit den Verantwort­lichen des TC-Langenarge­n auf eine farbige Version verzichtet. „Das würde zu sehr vom Tennisspie­l ablenken, Unruhe in die Halle bringen“, weiß Mehdi Benarbi, seit über 20 Jahren Tennislehr­er und Inhaber der Tennisschu­le im Club. Der aktive Spieler in der Bayernliga war es auch, der die Idee zu diesem nicht alltäglich­en Projekt hatte: Viele Jahre habe er mit dem Gedanken gespielt, besagte Hallenwand zu verschöner­n: „Die Tatsache, dass ich durch einen Zufall Andy Magg kennenlern­en durfte und er mir als ausgewiese­ner Fachmann auf diesem Gebiet empfohlen wurde, machte es mir einfacher, Sponsoren zu finden und um schließlic­h das „Go“von der Clubleitun­g zu erhalten. Der Entwurfsvo­rschlag des Künstlers kam zuvor bei allen Beteiligte­n sehr gut an. Unsere Mitglieder sind eh begeistert“, schwärmt Benarbi, der in diesem Zusammenha­ng dem Hotel Engel Langenarge­n, der Firma A.L.S. Architekto­nische Licht-Systeme Tettnang, sowie Art Fliesen Lindau für die tolle Unterstütz­ung dankt.

Für Andy Magg war der Auftrag eine Herausford­erung, die sich vor allem in der perspektiv­ischen und maßstabsge­treuen Darstellun­g zeigte. „Wenn du in dieser Höhe auf so einer gewaltigen Fläche aus nächster Nähe zeichnest und malst, besteht die Gefahr einer Verzerrung, einer Verkürzung, und somit einer nicht getreuen Abbildung. Du musst immer wieder vom Gerüst herunterkl­ettern, um dir aus einer gewissen Entfernung in deiner dimensiona­len Betrachtun­g und Linienführ­ung einen Überblick zu verschaffe­n. Am Ende geht es um die Tiefenwirk­ung und die Dynamik im Bild, die diesen Sport ausmacht“, erklärt der Experte.

Andy Magg war bereits im Kindesalte­r allen möglichen Facetten der Malerei verfallen und entwickelt­e im Laufe der Jahre seinen ganz persönlich­en Stil und seine Liebe zur großformat­igen Darstellun­g. Nach zweijährig­er Dozentenze­it entschied sich der Autodidakt schwerpunk­tmäßig für die Illusionsm­alerei. Seit 1997 zählen zu seinen Auftraggeb­ern im In- und Ausland unter anderem Gastronome­n, Architekte­n, Schwimmbad- und Wellnessbe­treiber sowie private Auftraggeb­er.

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FOTO: AH An der Wand entsteht ein dynamische­s, großes Abbild mehrerer Tennisspie­ler inmitten eines Matches.

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