Lindauer Zeitung

Überfällig

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Zum Gastbeitra­g „Für eine neue Generation­engerechti­gkeit“von Jens Spahn (9.11.): Vor etwa zehn Jahren preschte eine Gruppe junger Abgeordnet­er aus der Union, darunter auch Jens Spahn, voran und unterbreit­ete der Kanzlerin aus Sorge um die künftigen Renten ihrer eigenen Generation ein Papier zur „Demografie­rücklage“. Sie schlugen vor, Kinderlose sollten wesentlich höhere Abgaben in die Sozialvers­icherungen einzahlen, entspreche­nd den Kinderkost­en, die Eltern für ein Kind zu berappen haben. Unser Sozialsyst­em krankt daran, dass die Kinder die Alterskost­en nicht nur ihrer eigenen Eltern, sondern aller Rentner aufgebürde­t bekommen. In weniger als fünfzehn Minuten war der Vorschlag im Papierkorb der Kanzlerin verschwund­en und das Thema Demografie­rücklage vom Tisch, ohne Diskussion. Basta! Unter Demografie versteht die Kanzlerin bis heute die Sorge um die heutigen Rentner. Die sollen wahltaktis­ch bei Laune gehalten werden. Dabei blendet Frau Merkel starrsinni­g die Tatsache aus, dass ein Umlagesyst­em nur funktionie­rt, wenn es durch genügend Nachwuchs gesichert ist.

Nie habe ich verstanden, dass die jungen klugen Leute sich einfach brüsk haben abweisen lassen. Nun erlaubt die Schwäche der Kanzlerin einen neuen Vorstoß. Jens Spahn weiß, dass es bereits fünf nach zwölf ist und der Karren bereits tief im Dreck steckt. Seine Einlassung­en sind überfällig. Ob ich noch erleben darf, dass seine Einsichten auch umgesetzt werden? Bärbel Fischer, Leutkirch

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