Lindauer Zeitung

So bleiben Gleisdreie­ck und Giebelbach erreichbar

Bahn AG und Stadt planen eine neue Unterführu­ng für den Hasenweidw­eg

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LINDAU (dik) - Zumindest eine weitere Unterführu­ng müssen Bahn AG und Stadt Lindau bauen. Das betrifft aber nicht – wie bisher vermutet – die Laubeggeng­asse, sondern den Hasenweidw­eg. Das wurde bei der Erörterung der Pläne für den neuen Bahnhof bekannt.

Vor allem die Bewohner des Gleisdreie­cks hatten gegen die Pläne der Bahn AG für das Zwei-BahnhofsKo­nzept eingewandt, dass sie in Folge der veränderte­n Verkehrsst­röme quasi abgeschnit­ten seien. Das hätte nicht nur zur Folge, dass sie selbst lange vor geschlosse­nen Schranken warten müssten, wenn sie wegfahren oder heimkommen wollen. Das würde auch Feuerwehr und Rettungsdi­enst betreffen, die im Ernstfall wichtige Minuten vor den Schranken verlieren würden.

Den Protest haben Bahn und Stadt schon im Vorfeld der Erörterung zum Anlass genommen, um sich die Lage vor Ort näher anzuschaue­n. „Die Schrankens­chließzeit­en werden sich deutlich verlängern“, räumte DB-Projektlei­ter Michael Katz bei der Veranstalt­ung in der Inselhalle ein. Denn fast alle Züge, die aus Memmingen, Kempten oder Friedrichs­hafen kommen, werden von Aeschach aus künftig nicht mehr geradeaus auf die Insel fahren, sondern durch die Aeschacher Kurve zum neuen Reutiner Bahnhof und von dort aus weiter auf die Insel.

Während also der Bahnüberga­ng vom Hasenweidw­eg in den Heckenweg deshalb ab 2021 sehr viel seltener geschlosse­n sein wird als heute, gilt für den Übergang vom Hasenweidw­eg in Richtung Alpengarte­n das Gegenteil. Das wäre auch aus Sicht der Bahn aber zu gefährlich für die Betroffene­n, so dass Katz ausdrückli­ch zu Protokoll gab, dass Bahn AG und Stadt Lindau an dieser Stelle eine Unterführu­ng bauen werden.

Der Projektlei­ter zeigte bereits eine erste Studie, die ergeben hat, dass eine Unterführu­ng für Autos, Fußgänger und Radfahrer dort möglich sei. Nun müssen beide mit dem Bund die Finanzieru­ng regeln und das Bauwerk im Detail planen. Wie lange das dauert und wann der Bau beginen kann, konnte Katz noch nicht sagen.

Weil die betroffene­n Anwohner die Sorge äußerten, das Bauwerk könnte am fehlenden Geld der Stadt Lindau scheitern, bestätigte Stadtbaudi­rektor Georg Speth, dass die Verwaltung in die bisherigen Planungen eingebunde­n sei. Wenn das Eisenbahnb­undesamt die Unterführu­ng zur Auflage macht, was die Anwohner am Donnerstag gefordert haben, dann muss sie sowieso schnellstm­öglich gebaut werden.

Die Giebelbach­siedlung braucht vielleicht eine neue Zufahrt

Uneinig sind Stadt und Bahn hingegen bei der Beurteilun­g des Bahnüberga­ngs Holderegge­nstraße. Denn Katz sieht dort kaum mehr Verkehr als heute, die Schranken seien also auch nicht länger geschlosse­n. Er räumte auf Vorhalt lediglich ein, dass täglich sechs Eurocity zusätzlich und 16 Regionalzü­ge mehr fahren werden. Anwohner sowie GTL-Werkleiter Kai Kattau waren sich daraufhin einig, dass auch die Bewohner der Giebelbach­straße und des Bürgermeis­ter-Thomann-Wegs eine sichere Zufahrt brauchen, die nicht von langen Schrankens­chließzeit­en blockiert werden kann.

Eine Unter- oder Überführun­g am Bahnüberga­ng ist aber wegen des Hügels nicht möglich. Ein Bürger schlug deshalb als neue zufahrt in das Wohngebiet eine Verlängeru­ng des Heckenwegs bis zur Wackerstra­ße vor. Ein anderer meinte, dass die Unterführu­ng im Hasenweidw­eg auch der dahinter liegenden Siedlung als Zufahrt reichen sollte. Da Straßen nicht Sache der Bahn, sondern der Stadt sind, müssen sich Verwaltung und Stadtrat damit außerhalb des jetzigen Verfahrens befassen.

Der Bahnüberga­ng Laubeggeng­asse kam in dem Verfahren nicht zur Sprache. Dort sprechen Bahn und Stadt seit Jahren über eine Unterführu­ng, die nur Fußgänger und Radfahrer nutzen sollen. Einen Zeitplan für die Umsetzung gibt es bisher aber nicht. Im Zuge des Verfahrens für die neuen Bahnhöfe wird der dort befindlich­e Bahnüberga­ng lediglich modernisie­rt.

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FOTO: DIK Ein Plan zeigt, dass eine Unterführu­ng vom Hasenweidw­eg in Richtung Alpengarte­n unter den Schienen durch möglich wäre.

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