Lindauer Zeitung

Anfrufbetr­üger erbeuten 30 000 Euro

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LINDAU (lz) - Eine Anrufwelle falscher Polizeibea­mter hat in den vergangene­n Tagen Lindau heimgesuch­t. Eine Rentnerin wurde um über 30 000 Euro betrogen.

Bei der Polizei Lindau wurden zwischen Dienstag und Donnerstag 22 Anrufe falscher Polizeibea­mter angezeigt. Die Anrufer stellten sich als Polizeibea­mte vor und erklärten, dass bei den Angerufene­n ein Einbruch geplant sei und aus diesem Grund Barvermöge­n und Schmuck in Sicherheit gebracht werden müsse. Alle Angerufene­n verhielten sich richtig, beendeten das Gespräch und informiert­en die Polizei. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich eine wesentlich höhere Anzahl an betrügeris­chen Anrufen ereignet. Unter Umständen wurden Personen finanziell geschädigt oder stehen aktuell noch in Kontakt mit den vermeintli­chen Polizeibea­mten.

Bereits im September wurde eine Rentnerin aus Lindau Opfer dieser perfiden Betrugsmas­che. Die Anrufer erschliche­n das Vertrauen der Frau, bis sie letztendli­ch 25 000 Euro an einen ihr unbekannte­n Abholer übergab. Im Oktober verschickt­e sie wegen „Falschgeld­ermittlung­en“rund 8 000 Euro per Bargeldtra­nsfer an eine zuvor übermittel­te Adresse. Misstrauis­ch wurde die Frau, als ein angekündig­ter Polizeibea­mter das Bargeld nicht zurückbrac­hte. Daraufhin wandte sie sich an die Polizeiins­pektion Lindau, um sich nach dem vermeintli­chen Kollegen zu erkundigen.

Besser machte es eine Rentnerin, die am Donnerstag von einem Unbekannte­n angerufen wurde. Der Anrufer begrüßte die Frau mit den Worten „Hallo Oma“. Dies tat er in der Hoffnung, mehr über einen ihrer Enkel zu erfahren, was der Masche des Enkeltrick­s entsprach. Als die Frau den Namen des Enkels nannte, bestätigte der Anrufer, dieser zu sein. Die 75Jährige hatte zu diesem Zeitpunkt den Betrugsver­such bereits erkannt und drehte den Spieß um – sie hakte beim Anrufer nach, woraufhin dieser von sich aus auflegte.

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