Nachhaltig zur Arbeit pendeln
Zumtobel Lighting informiert über grenzüberschreitendes Mobilitätsprojekt „Pemo“– Pendler-Box für Arbeitgeber vorgestellt
DORNBIRN - Am Donnerstag ist der Fahrradabstellplatz bei Zumtobel Lighting in Dornbirn voll besetzt. Zahlreiche Mitarbeiter haben sich offenbar trotz Nieselregens nicht davon abhalten lassen, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen und das Auto in der Garage stehen gelassen. Das schont die Umwelt und unterstützt die Gesundheit. Mit der Frage, wie sich Menschen dazu motivieren lassen, ihren Arbeitsweg verstärkt mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, haben sich in den vergangenen drei Jahren Experten aus Vorarlberg, Liechtenstein, St. Gallen und dem Landkreis Lindau beschäftigt. Am Donnerstag gab es hierzu ein Pressegespräch im Lichtforum von Zumtobel, schreibt die Neue Zeitung.
Ziel des Projekts „Pemo – Nachhaltige Pendlermobilität“war es, praxistauglich Ansätze für Betriebe und öffentliche Arbeitgeber zu entwickeln, mit denen eine umweltfreundliche Anreise gefördert wird. Kernstück war die Ausarbeitung einer „Pendler*innen Box“. Darin sind 28 Praxisbeispiele aus der Bodenseeregion aufbereitet, die ab sofort allen interessierten Arbeitgebern zur Nachahmung zur Verfügung stehen. Darin enthalten sind etwa die Begleitung der Plan B-Gemeinden bei der Einführung eines regional abgestimmten Parkraummanagements, die Weiterentwicklung des Mobilitätsbonus-Modells „Ecopoints“oder die Durchführung von Mobilitätsanalysen bei 38 großen Arbeitgebern im Dreiländereck.
Nachhaltige Mobilität in Aktion
Bei den Aktionen im Rahmen des „Pemo“-Projekts handelt es sich nicht nur um graue Theorie. Das vermittelten Personalchef Alexander Tessner und Mario Wintschnig von Zumtobel Lighting beim Mediengespräch am Donnerstag. Vom Mobilitätsteam des Vorarlberger Unternehmens wurde in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen gesetzt, die teilweise auch als Best Practice Beispiel dokumentiert worden sind.
So seien unter anderem bei zwei E-Bike-Aktionen mehr als 200 Dienstfahrräder für die Mitarbeiter angeschafft worden. Auch eine breit angelegte Mobilitätsbefragung sei firmenintern durchgeführt worden. Die bestehende Dienstwagenflotte sei um Elektroautos erweitert und ein Projekt zur Förderung von Fahrgemeinschaften umgesetzt worden, heißt es vonseiten der Verantwortlichen. Zudem verfügt das Unternehmen über einen eigenen Zugang von der Bahnhaltestelle zum Werksgelände. Die Finanzierung von JobTickets für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gehört zum langjährigen Standard bei Zumtobel. „Auf diese Weise können wir etwas für die Mitarbeitergesundheit und den Umweltschutz tun. Darüber hinaus lassen sich Kosten reduzieren, indem weniger Parkflächen bereitgestellt werden müssen oder weil die Zahl der Krankenstandstage sinkt“, sagte Mario Wintschnig.
Neben solchen Maßnahmen auf betrieblicher Ebene liegt ein weiterer Fokus beim Projekt „Pemo“auf der regionalen Vernetzung von Unternehmen und Gemeinden sowie auf dem überregionalen Erfahrungsaustausch. So wurden beispielsweise internationale Fachtagungen zum Thema „Nachhaltige Pendlermobilität“durchgeführt oder grenzüberschreitende Exkursionen in Sachen regionales Mobilitätsmanagement in Basel und dem Kanton Tessin unternommen. „Dadurch konnten auch wichtige Grundlagen für die weitere Zusammenarbeit in der Grenzregion gelegt werden“, sagte Martin Schermaier von der Koordinationsstelle Vorarlberg Mobil. Vor diesem Hintergrund würden bereits Abklärungen laufen, ob und in welcher Form die über „Pemo“aufgebauten Partnerschaften in Zukunft weitergeführt werden können.