Rezepte künftig auch digital
Gesundheitsminister Spahn bereitet neues Gesetz vor
BERLIN (dpa) - Deutschlands Ärzte sollen ihren Patienten in der Zukunft auch papierlose Digitalrezepte ausstellen dürfen. So könnten die Mediziner auch dann Medikamente verschreiben, wenn sie lediglich per Videosprechstunde Kontakt zum Patienten hatten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet ein entsprechendes Gesetz vor, das spätestens 2020 in Kraft treten soll.
„Erst das elektronische Rezept macht Telemedizin zu einem Erfolgsprojekt“, sagte Spahn der „Frankfurter Allgmeinen Zeitung“. Er verwies auf die Vorteile der Videosprechstunden: „Die Telemedizin spart Ärzten und Patienten Zeit und Wege – vor allem auf dem Land und außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten.“Deshalb will Spahn auch das Verbot aufheben, wonach Apotheken verschreibungspflichtige Arzneien nicht abgeben dürfen, wenn der Arzt den Patienten nur telemedizinisch beraten hat.
Die christliche Organisation Open Doors nennt Christen „die meistverfolgte Gruppe“der Welt. Wer heute auf Google das Wort „Christenverfolgung“sucht, der stößt sofort auf die Internetpräsenz von Open Doors. Die Amtskirchen in Deutschland – die katholische wie die protestantische – tun sich mit dem Begriff schwerer. In Ländern, in denen Christen verfolgt werden, seien meist auch die Freiheitsrechte anderer Minderheiten bedroht, argumentieren etwa Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Bericht von EKD und Deutscher Bischofskonferenz zur Lage der Christen heißt daher auch „Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“. Hauptgrund für die unterschiedlichen Begriffe: Die konservativchristliche Organisation Open Doors vertritt die Ansicht, ein zentraler Grund für Gewalt gegen Christen sei der Islam an sich. „Es gibt keine Religionsfreiheit im Islam selber“, sagte der Open Doors-Vorsitzende Markus Rode 2016 dem Deutschlandfunk, ähnliche Aussagen trifft er immer wieder. Vielen Vertretern der Amtskirche sind solche Aussagen zur islamischen Religion zu verallgemeinernd. (se)