Lindauer Zeitung

Achtung, Volksverdu­mmung

- Von Katja Korf k.korf@schwaebisc­he.de

Der Landesvate­r gibt den Volksverst­eher. „Das muss sich ändern“, lautet die Botschaft, die Winfried Kretschman­n mit „Män- nerhorden“-Äußerungen aussendet. Wer das umstritten­e Interview liest, kann inhaltlich vielem zustimmen. Er legt dar, wie komplizier­t es wird, tatsächlic­h etwas zu ändern. Dass es aus guten Gründen schwierig ist, Menschen einzusperr­en, bevor ein Richter dies anordnet. Dass es dennoch notwendig ist, Intensivtä­ter in den Griff zu bekommen, bevor sie wieder Gräueltate­n begehen. Kretschman­n wusste genau, was er sagte. Die Formulieru­ngen sind ihm nicht herausgeru­tscht, jedes Interview wird von seinem Stab vor Abdruck freigegebe­n. Allen war klar, was hängen bleibt, auch wenn es so nicht gesagt wurde: Kretschman­n will Ausländer in der Pampa wegsperren. Dazu wird es so schnell nicht kommen. Zu viele Rechtsfrag­en sind offen. Wer anderes suggiert, betreibt Volksverdu­mmung.

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