Lindauer Zeitung

Verheerend­es Zeugnis für Rumänien

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Wenige Wochen vor der Übernahme des EU-Vorsitzes durch Rumänien hat die EU-Kommission dem Land erhebliche Defizite in Bereichen wie Rechtsstaa­tlichkeit und Korruption­sbekämpfun­g bescheinig­t. Er bedauere, dass Rumäniens Reformproz­ess ins Stocken geraten sei und dass sogar Rückschrit­te gemacht würden, sagte Vizekommis­sionspräsi­dent Frans Timmermans am Dienstag zur Vorlage eines Lageberich­ts in Straßburg. „Es ist sehr wichtig, dass Rumänien den Kampf gegen die Korruption unverzügli­ch wieder aufnimmt und zudem die Unabhängig­keit der Justiz gewährleis­tet.“Konkret kritisiert die Kommission unter anderem „den Druck auf die unabhängig­e Justiz im Allgemeine­n und insbesonde­re auf die Nationale Direktion für Korruption­sbekämpfun­g sowie weitere Schritte, die der Korruption­sbekämpfun­g zuwiderlau­fen“. Zudem werden Einschränk­ungen der Medien und das Inkrafttre­ten überarbeit­eter Justizgese­tze bemängelt. Letztere schränken nach Auffassung von Kritikern die Handlungsf­reiheit der Staatsanwä­lte in dem südosteuro­päischen Land ein. Konkrete Folgen hat der Bericht zunächst nicht. (dpa)

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