BN will bei der Inselhalle viel mehr Grün
Naturschützer fordern zusätzliche Bäume und eine grüne Gestaltung des Therese-von-Bayern-Platzes
LINDAU (lz) - Der Bund Naturschutz bemängelt fehlendes Grün im Umfeld der Inselhalle. Die Naturschützer fordern zusätzliche Bäume und eine grüne Gestaltung des Theresevon-Bayern-Platzes.
Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz hat sich laut einer Pressemitteilung das Umfeld der Inselhalle vor Kurzem genau angeschaut. Die massive Versiegelung mit Asphalt und Steinplatten sei nicht gelungen. Der BN nennt das „eine sterile, nackte und kahle Welt“. Es fehle Auflockerung durch Begrünung, „was als belebendes Element so vordringlich wäre“.
Der BN erinnert an den früher umfangreichen Baumbestand bei der Inselhalle. Doch vor Baubeginn für die neue Inselhalle mitsamt Parkhaus seien 46 Bäume gefällt, 15 weitere versetzt worden. Der OB habe auf Anfrage des BN vor fast vier Jahren versichert, dass die Stadtgärtnerei ausreichend Bäume nachpflanzen werde und dass es ein Begrünungskonzept für die Inselhalle gebe. Landschaftsarchitekt Rainer Schmidt habe zudem den Baumbestand vor allem an der Zwanziger Straße und am Kleinen See erhalten wollen. „Davon ist leider bis auf die östliche Ecke am Parkhaus an der Zwanzigerstraße nichts übrig geblieben“, bedauert der BN.
Angesichts der fast vollständigen Verdichtung mit Asphalt, Stein und Beton sei eine Durchgrünung fast unmöglich. Am schlimmsten sei es auf dem Therese-von-Bayern-Platz: „Eine Großfläche von großer Eintönigkeit und Sterilität, wahrlich kein Ort zum Verweilen. Ob Therese von Bayern davon begeistert wäre – sie war doch auch eine große Naturfreundin – muss bezweifelt werden.“Der BN fordert für den Platz deshalb Wasserspiele, Bäume und Bänke.
Die Naturschützer nennen die Inselhalle mit dem Umfeld eine „Hitzeinsel“. Die großen Flächen aus Stein, Beton und Asphalt sowie die Fassaden der Inselhalle aus Metall heizen sich bei Sonnenschein auf, was klimatisch überaus ungünstig sei. „Die Stadt Lindau will jedoch bei ihrem Klimakonzept gerade solche Hitzeinseln vermeiden und bringt dies in den internationalen Energiewettbewerb ein.“Angesichts der Klimaerwärmung mit der Zunahme von hitzereichen Sommern seien solche Hitzeinseln zu vermeiden.
Mehr Grün ist aus Sicht der Naturschützer auch mit Blick auf die Gartenschau 2021 nötig, wofür die Stadt Lindau viel Grün schaffen will: „Außenanlage der Inselhalle und des Parkhauses in dem derzeitigen sterilen und toten Zustand stehen diesem unterstützenswerten Bestreben besonders negativ gegenüber.“
Der BN regt deshalb an, die Stadt solle bei der Inselhalle „viel mehr Bäume“pflanzen. „Der verbliebene Rest der Doppelallee an der Ostseite des Parkhauses sollte unbedingt noch ein Stück weit in Richtung Inselhalle fortgeführt werden.“Der Therese-von-Bayern-Platz benötige dringend eine Verbesserung mit Bäumen und Sträuchern sowie einem Brunnen oder Wasserspiel. Auch zum Kleinen See hin sollte die Stadt Bäume pflanzen, fordert der BN, der einen weiteren Vorschlag hat: „Die lange Mauer an der Restaurantseite würde durch eine Begrünung mit Efeu oder wildem Wein ein viel sympathischeres Aussehen erhalten.“
Angesichts der Gesamtkosten sollte die ökologische Aufwertung des Umfeldes nicht am Geld scheitern, schreibt der BN. „Wir sind sicher, die vielen Tagungsteilnehmer und Besucher der Inselhalle, insbesondere die Nobelpreisträger und die Teilnehmer der Psychotherapiewochen, empfänden ein deutliches Mehr an Grün als wohltuend und die angrenzende Landschaft des Kleinen Sees als eine gute Verbindung.“