Am Ende war das Ergebnis recht deutlich
Eishockey-Bezirksligist SG Lindenberg/Lindau 1b landet Kantersieg gegen Königsbrunn
LINDENBERG (bes) - Vier Sekunden vor der Schlusssirene landete die Scheibe im Netz. Michael Wellenberger hatte zwar noch seinen Schläger dran, doch der Schiedsrichter sprach Moritz Grättinger den Treffer zu. Mit Folgen für den Verteidiger: Durch seinen Fernschuss wurde es zweistellig – bei der SG Lindenberg/ Lindenberg 1b ist es üblich, dass der Schütze des zehnten Tores seinen Mitspielern eine Runde Kaltgetränke ausgibt. Teambuilding nennt sich das. Die Spielgemeinschaft hat ihr Heimspiel am Sonntag gegen die SG Königsbrunn mit 10:3 (4:2, 2:1, 4:0) gewonnen und ist auf Platz zwei der Bezirksligatabelle geklettert.
Das deutliche Ergebnis mussten sich die Gastgeber vor 300 Zuschauern hart erarbeiten. „Es war ziemlich laufintensiv“, sagte Verteidiger Mario Kustor. Denn Trainer Matthias Schwarzbart hatte nur zwei Reihen zur Verfügung. Dementsprechend war die Taktik ausgelegt: Früh in Führung gehen – und dann Kräfte sparen gegen die mit 17 Akteuren angereisten Pinguine. Der Matchplan ging auf. Bereits nach drei Minuten stand es 2:0 durch Tore von Zdenek Cech und Manuel Merk. Die SGLL dominierte das erste Drittel, überstand sogar eine doppelte Unterzahl schadlos und traf noch zweimal durch Michael Wellenberger (13./ 20.). Dass Königsbrunn zwischenzeitlich auf 1:3 (15.) und 2:3 (18.) hatte verkürzen können, änderte nichts an der Überlegenheit der Hausherren.
Der zweite Durchgang verlief dann nicht mehr so flüssig. Die SGLL ging in den Energiesparmodus und versuchte, den Puck in den eigenen Reihen zu halten. „Mit nur elf Feldspielern wird es irgendwann zäh“, meinte Schwarzbart. Dennoch konnte seine Mannschaft bei Bedarf jederzeit hochschalten. Merk erhöhte auf 5:2 (24.), das 3:5 in Unterzahl (35.) konterte Cech schnell mit seinem zweiten Tor zum 6:3 (38.).
Angetrieben von den Trommeln und Gesängen des Lindauer Oberliga-Fanclubs war das Schlussdrittel dann wiederum eine klare Sache. Nachdem Kapitän Patrick Prell nur die Latte getroffen hatte, erhöhten Mike Sabautzki in seinem ersten Saisonspiel und Wellenberger innerhalb weniger Sekunden auf 7:3 und 8:3 (46.). Ebenfalls schnell hintereinander fielen das 9:3 von Marks Olesko (40 Sekunden vor Schluss) – und eben auch der Treffer von Grättinger, der normalerweise in der dritten Reihe spielt und diesmal viel Eiszeit bekam. „Er hat es wirklich gut gemacht, ganz unabhängig von seinem Tor“, lobte Schwarzbart den Defensivspezialisten.
Die SGLL ist durch den dritten Sieg im dritten Spiel auf Tabellenplatz zwei geklettert. „Wir dürfen uns keine Ausrutscher erlauben“, sagt Schwarzbart. Denn die Bezirksliga sei heuer deutlich ausgeglichener als in den letzten Jahren. „Es kann fast jeder jeden schlagen.“