Kinder von Zugezogenen dürfen in Achberg bauen
Der Gemeinderat hat die Vergabekriterien für Bauplätze gelockert
Einen●wahren Bauboom ACHBERG - haben die niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren ausgelöst. Kleine Gemeinden wie Achberg stellt das vor eine Herausforderung. Das Dorf bietet im Schnitt drei Bauplätze pro Jahr an, die sind heiß begehrt. Ihre Vergabe ist darum strengen Kriterien unterworfen. Diese hat der Gemeinderat jetzt geändert.
Achberg will, dass die neuen Bauplätze vor allem einheimische Bewerber gehen. Um als einheimisch zu gelten, müssen Bauwillige eines von zwei Kriterien erfüllen. Entweder müssen sie schon eine längere Zeit im Ort zur Miete wohnen, oder sie müssen Kinder von Achbergern sein, die beispielsweise für Studium oder Ausbildung weggezogen sind. Deswegen galt bisher die Regelung, dass sich in Achberg nur auf einen Bauplatz bewerben darf, wer mindestens zwei Jahre im Ort zur Miete gewohnt hat oder wessen Eltern zum Zeitpunkt der Geburt in Achberg gelebt haben.
Damit gab es aber ein Problem. Bürgermeister Johannes Aschauer erklärt: „In der Vergangenheit mussten wir deshalb Bewerbungen ablehnen, die von Leuten kamen, die als Kinder nach Achberg gezogen waren.“So habe man sieben Bewerber ablehnen müssen, die eigentlich gut im Ort integriert seien und nun wieder zurückkehren möchten.
Deshalb hat jetzt der Gemeinderat gehandelt. Künftig haben alle eine Aussicht auf einen Bauplatz, die vor ihrem zehnten Lebensjahr nach Achberg gezogen sind und dort bis zur Volljährigkeit gelebt haben. Eine Mindestwohnzeit von 15 Jahren für diese Kinder von Achbergern haben die Räte abgelehnt. „Wer mit fünf Jahren nach Achberg zieht und studieren will, der geht nicht erst mit 20 Jahren von hier weg“, meint Gemeinderätin Brigitte Hartmann. In den Universitätsstädten seien die Studenten verpflichtet, sich dorthin zu melden. Diesen Menschen wird es jetzt möglich gemacht, in Achberg zu bauen. Am eigentlichen Bewerbungsverfahren müssen sie trotzdem teilnehmen.
Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, dass Bürger, die zur Miete in Achberg wohnen, zukünftig fünf Jahre in Achberg leben müssen, um sich für einen Bauplatz bewerben zu dürfen. Das ist mehr als doppelt solange, als die bislang geltenden zwei Jahre. Aschauer meint: „Erst nach fünf Jahren kennt man die neuen Leute hier wirklich, und weiß, wer die sind.“