Lindauer Zeitung

Kinder von Zugezogene­n dürfen in Achberg bauen

Der Gemeindera­t hat die Vergabekri­terien für Bauplätze gelockert

- Von Gabriel Bock

Einen●wahren Bauboom ACHBERG - haben die niedrigen Zinsen in den vergangene­n Jahren ausgelöst. Kleine Gemeinden wie Achberg stellt das vor eine Herausford­erung. Das Dorf bietet im Schnitt drei Bauplätze pro Jahr an, die sind heiß begehrt. Ihre Vergabe ist darum strengen Kriterien unterworfe­n. Diese hat der Gemeindera­t jetzt geändert.

Achberg will, dass die neuen Bauplätze vor allem einheimisc­he Bewerber gehen. Um als einheimisc­h zu gelten, müssen Bauwillige eines von zwei Kriterien erfüllen. Entweder müssen sie schon eine längere Zeit im Ort zur Miete wohnen, oder sie müssen Kinder von Achbergern sein, die beispielsw­eise für Studium oder Ausbildung weggezogen sind. Deswegen galt bisher die Regelung, dass sich in Achberg nur auf einen Bauplatz bewerben darf, wer mindestens zwei Jahre im Ort zur Miete gewohnt hat oder wessen Eltern zum Zeitpunkt der Geburt in Achberg gelebt haben.

Damit gab es aber ein Problem. Bürgermeis­ter Johannes Aschauer erklärt: „In der Vergangenh­eit mussten wir deshalb Bewerbunge­n ablehnen, die von Leuten kamen, die als Kinder nach Achberg gezogen waren.“So habe man sieben Bewerber ablehnen müssen, die eigentlich gut im Ort integriert seien und nun wieder zurückkehr­en möchten.

Deshalb hat jetzt der Gemeindera­t gehandelt. Künftig haben alle eine Aussicht auf einen Bauplatz, die vor ihrem zehnten Lebensjahr nach Achberg gezogen sind und dort bis zur Volljährig­keit gelebt haben. Eine Mindestwoh­nzeit von 15 Jahren für diese Kinder von Achbergern haben die Räte abgelehnt. „Wer mit fünf Jahren nach Achberg zieht und studieren will, der geht nicht erst mit 20 Jahren von hier weg“, meint Gemeinderä­tin Brigitte Hartmann. In den Universitä­tsstädten seien die Studenten verpflicht­et, sich dorthin zu melden. Diesen Menschen wird es jetzt möglich gemacht, in Achberg zu bauen. Am eigentlich­en Bewerbungs­verfahren müssen sie trotzdem teilnehmen.

Außerdem hat der Gemeindera­t beschlosse­n, dass Bürger, die zur Miete in Achberg wohnen, zukünftig fünf Jahre in Achberg leben müssen, um sich für einen Bauplatz bewerben zu dürfen. Das ist mehr als doppelt solange, als die bislang geltenden zwei Jahre. Aschauer meint: „Erst nach fünf Jahren kennt man die neuen Leute hier wirklich, und weiß, wer die sind.“

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