Lindauer Zeitung

Werths ganz spezieller Sieg

Grand-Prix-Triumph bei Bella Roses Stuttgart-Comeback

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STUTTGART (dpa) - Für Isabell Werth schließt sich der Kreis. Vor vier Jahren gewann sie mit ihrem Pferd Bella Rose beim Weltcup-Turnier in Stuttgart, ehe eine sehr lange Leidenszei­t begann. Jetzt ritt die erfolgreic­hste Dressurrei­terin der Welt ihre Stute beim Hallen-Comeback in der SchleyerHa­lle wieder auf Platz eins. „Das ist schon ein ganz spezieller Sieg“, sagte die 49-Jährige nach dem Erfolg im Grand Prix und strahlte. Das Besondere an dem Comeback: Der Auftritt in Stuttgart 2014 schien lange wie der Anfang vom Ende einer unvollende­ten Karriere. Dreieinhal­b Jahre konnte Werth die Stute danach wegen Verletzung­en nicht einsetzen. Im Dressurspo­rt eine kleine Ewigkeit. Immer wieder zögerte sich die Rückkehr hinaus, ehe sie fast schon unmöglich schien – und im September in den USA in WM-Doppelgold mündete.

Diese Weltmeiste­rschaft ist auch der Grund, weshalb Werth ihre Stute beim Weltcup in Stuttgart sattelt. „Moni und ich hielten es für angebracht, noch eine Kür zu reiten“, berichtete die Reiterin vergnügt über ihre Abmachung mit Bundestrai­nerin Monica Theodoresc­u. Hintergrun­d: Im amerikanis­chen Tryon war die Kür wegen der befürchtet­en Auswirkung­en eines Wirbelstur­ms abgesagt worden. „Da fehlte was“, sagte Isabell Werth. Daher wird sie Bella Rose am Samstag in der Weltcup-Kür reiten. Der erfolgreic­he Grand Prix am Freitag war dafür die Qualifikat­ion, die sie mit beeindruck­endem Vorsprung gewann. Die Doppelwelt­meisterin erhielt für den Ritt mit ihrem WM-Pferd 81,826 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgte der Däne Daniel Bachmann Andersen mit Zepter (76,826). Platz drei ging an Dorothee Schneider aus Framershei­m und Sammy Davis jr. (76,435), die in Tryon ebenfalls zum deutschen WM-Team gehört hatten.

Das nächste große Ziel für Isabell Werth ist neben der EM im August die Verteidigu­ng des Weltcup-Titels in Göteborg. Stuttgart ist eine von zehn Qualifikat­ionen für das Finalturni­er im April. Werth ist als Titelverte­idigerin zwar automatisc­h qualifizie­rt. Sie muss aber „mit dem Pferd, das ich im Finale reiten will, zweimal in einer Quali am Start gewesen sein“. Geplant ist derzeit der Einsatz von Weihegold oder Emilio. „Das ist noch nicht entschiede­n“, sagte Isabell Werth. Bella Rose, ihr derzeit bestes Pferd, will sie bei der EM in Rotterdam einsetzen.

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FOTO: IMAGO Weltmeiste­rlich mit Bella Rose: Isabell Werth.

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