„Blut ist ein lebensrettender Stoff“
Ehrung für über 70 langjährige Blutspender – Zahl der Erstspender gestiegen
GESTRATZ - „Blut ist einzigartig, denn es ist bis heute noch keinem Labor gelungen, einen ebenbürtigen Ersatz, eine Art künstliches Blut, herzustellen. Daher kann auch in Zukunft auf das Spenden von menschlichem Blut nicht verzichtet werden“, erklärte der Vorsitzende des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Lindau, FranzPeter Seidl, bei der traditionellen Jahresfeier zu Ehren der Blutspender in der Argenhalle in Gestratz. Sein Blut für andere herzugeben, im wahrsten Sinne des Wortes „den Arm für andere hinhalten“, sei „Hilfe, die ankommt und zugleich gesellschaftliches Engagement, mit dem die Blutspender schwerstkranken Menschen helfen“.
Laut Statistik würden 19 Prozent des Spenderblutes bei Krebserkrankungen verwendet, so der BRKKreisvorsitzende. 16 Prozent kommen bei Herzerkrankungen zum Einsatz, weitere 16 Prozent bei Magenund Darmerkrankungen und zwölf Prozent aller Blutprodukte helfen bei Verletzungen durch Unfälle. Bei schweren Unfällen müssten „mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer“bereitgehalten werden. Damit machte Seidl nochmals klar: „Blut ist ein lebensrettender Stoff.“Täglich würden allein in Bayern etwa 2000 Blutkonserven benötigt, bundesweit liege diese Zahl bei rund 15 000.
Top: 150-mal gespendet
In diesem Jahr werden insgesamt 73 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis für eine hohe und runde Zahl an Blutspenden ausgezeichnet. 20 hatten bislang 50-mal Blut gespendet, weitere 19 brachten es auf 75-mal, zehn auf 100-mal und drei weitere sogar auf 125-maliges Blutspenden. Einer, der rekordverdächtige 150 Blutspenden erreicht hat, war bei der Ehrung leider nicht anwesend: Wendelin Majores aus Hergensweiler. Er war entweder verhindert oder wollte nicht kommen; denn immer wieder gibt es auch Menschen, die freiwillig und unentgeltlich engagiert sind, aber dafür nicht im Rampenlicht stehen wollen.
Die Geehrten erhielten zum Dank die Ehrennadel und eine Ehrenurkunde (unterzeichnet von BRK-Präsident Theo Zellner) sowie ein kleines Geschenk. Weitere 20 Spender, die es auf 60 Blutspenden gebracht haben, werden traditionell vom Landkreis geehrt. Sie bekamen aus den Händen von Landrat Elmar Stegmann eine Urkunde, das Landkreisbuch und ebenfalls ein kleines Geschenk als Anerkennung.
Mit dem Goethe-Zitat „Blut ist ein ganz besonderer Saft“hob auch Stegmann in seinem Grußwort nochmals die enorme Bedeutung des Lebenselixiers hervor. Er dankte den Blutspendern mit den Worten „Sie sind Vorbild und Beispiel zugleich!“und appellierte gleichzeitig an sie, dem Blutspenden weiterhin treu zu bleiben. Seinen Dank richtete er auch an die BRK-Helferinnen und -Helfer, ohne deren Hilfe die Blutspende-Aktionen gar nicht durchführbar wären. Dankesworte an die Blutspender gab es auch vom Hausherrn und Gastgeber, Bürgermeister Johannes Buhmann: „Sie haben einen besonderen Stellenwert in unserer Gesellschaft, denn Sie ermöglichen vielen Menschen wieder Lebensfreude und Lebensqualität!“
2017 konnten im Landkreis Lindau, wie Seidl berichtete, 1769 Liter Blut beziehungsweise 3538 Blutkonserven gewonnen werden – das sind 173 Konserven mehr als im Jahr zuvor. Zu den 41 Blutspende-Terminen, die vom BRK-Kreisverband Lindau durchgeführt wurden, sind den Angaben zufolge insgesamt 3879 Spender gekommen – 340 mehr als im Jahr 2016. Erfreulich war auch die Zahl derer, die zum ersten Mal zum Blutspenden kamen: Mit 331 Personen gab es im vergangenen Jahr 64 Erstspender mehr als zuletzt.