Räte wollen den Seehafen aufmöbeln
Die Vorplanungen für das nächste Großprojekt laufen an.
LINDAU - Den Seehafen will die Stadt Lindau in einigen Jahren deutlich aufmöbeln. Nötig sind Sanierungen einiger Ufermauern, auch bei Löwe und Leuchtturm stehen Reparaturen an. Doch zuvor wollen die Stadträte eine Gesamtplanung.
Der Seehafen ist seit dem Frühjahr 2010 im Eigentum der Stadt Lindau. Zuvor gab es schon mal Pläne für eine Neugestaltung mit Sitzstufen, aber auch mit neuem Pflaster sowie neuen Laternen, Sitzbänken und anderen Möbeln. Passiert ist bisher aber fast nichts. Die Stadträte freuen sich über gute Einnahmen aus Liegeplätzen, Mieteinnahmen und Eintrittsgeldern. Allein die Besucher des Leuchtturms zahlen für die Aussicht jedes Jahr etwa 140 000 Euro.
Deutlich mehr als 400 000 Euro Überschuss erwirtschaftet der Regiebetrieb Grundstücksmanagement aus den Einnahmen des Hafens. Einen Teil des Geldes investiert die Stadt wieder in Gebäude wie die Schiffswerfte und Hafenanlagen. Zusätzlich hat der Betrieb knapp 1,9 Millionen Euro Rücklagen gesammelt, bei noch knapp einer halben Million Euro Schulden.
Wolfgang Natterer, der in der Kämmerei für die Liegenschaften der Stadt verantwortlich ist, berichtete am Montag bei den Haushaltsberatungen, dass die Ufermauern Schäden aufweisen, das gelte auch für den bröckelnden Putz bei Löwe und Leuchtturm. Es bestehe nicht sofort Handlungsbedarf, aber es sei an der Zeit für eine gründliche Untersuchung und Erfassung der Schäden. Entsprechend steht im kommenden Jahr Geld bereit, damit Fachleute sich vor allem die schräge Mauer bei dem Finanzamt näher anschauen. Zusätzlich stehen kleine akute Reparaturen an.
Viele Stadträte waren sich einig, dass die Stadt zudem mit Vorarbeiten für ein Gesamtkonzept der Hafensanierung beginnen muss. Während Alexander Kiss (BL) vorschlug, Geld aus dem Betrieb als Gewinn an die Stadt zu überweisen, auch wenn Lindau dafür Steuern zahlen müsste, will die Mehrheit offenkundig das Geld lieber für die Sanierung in dem Betrieb lassen.
Da der Seehafen bisher in keinem Zeitplan von Verwaltung und Stadtrat enthalten ist und auch nicht im Finanzplan der nächsten Jahre auftaucht, drängen Thomas Hummler (CSU), Mathias Hotz (JA) und Uwe Birk (SPD) darauf, sich näher damit zu befassen. Birk erinnerte daran, dass der Stadtrat im kommenden Jahr Beschlüsse fassen werde zur Gestaltung des Bahnhofs-Umfeldes auf den heutigen Gleisflächen. Besser wäre es, dann auch schon eine Vorstellung zu haben, wie es im Hafen einmal aussehen soll.
Eine Gesamtplanung wird in der Zeit aber nicht möglich sein, sind sich die Räte einig. Uli Kaiser (BL) schlug deshalb für das kommende Jahr eine Sondersitzung des Stadtrats zum Themenkomplex Seehafen und Bahnhof vor. Die Stadträte sollten Vorgaben machen, wie die Entwicklung laufen soll. Das soll die Grundlage für eine genauere Planung sein, die der Stadtrat für das Jahr 2020 in Auftrag geben sollte, ergänzte Hotz.
OB Gerhard Ecker und Liegenschaftsverwalter Natterer verwiesen auf viele Aufgaben, die Mitarbeiter zeitlich auslasten und die Stadt finanziell belasten. Der OB versprach aber, er werde prüfen, wann die Verwaltung sich um dieses Thema kümmern kann.