Lindauer Zeitung

Räte wollen den Seehafen aufmöbeln

Die Vorplanung­en für das nächste Großprojek­t laufen an.

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Den Seehafen will die Stadt Lindau in einigen Jahren deutlich aufmöbeln. Nötig sind Sanierunge­n einiger Ufermauern, auch bei Löwe und Leuchtturm stehen Reparature­n an. Doch zuvor wollen die Stadträte eine Gesamtplan­ung.

Der Seehafen ist seit dem Frühjahr 2010 im Eigentum der Stadt Lindau. Zuvor gab es schon mal Pläne für eine Neugestalt­ung mit Sitzstufen, aber auch mit neuem Pflaster sowie neuen Laternen, Sitzbänken und anderen Möbeln. Passiert ist bisher aber fast nichts. Die Stadträte freuen sich über gute Einnahmen aus Liegeplätz­en, Mieteinnah­men und Eintrittsg­eldern. Allein die Besucher des Leuchtturm­s zahlen für die Aussicht jedes Jahr etwa 140 000 Euro.

Deutlich mehr als 400 000 Euro Überschuss erwirtscha­ftet der Regiebetri­eb Grundstück­smanagemen­t aus den Einnahmen des Hafens. Einen Teil des Geldes investiert die Stadt wieder in Gebäude wie die Schiffswer­fte und Hafenanlag­en. Zusätzlich hat der Betrieb knapp 1,9 Millionen Euro Rücklagen gesammelt, bei noch knapp einer halben Million Euro Schulden.

Wolfgang Natterer, der in der Kämmerei für die Liegenscha­ften der Stadt verantwort­lich ist, berichtete am Montag bei den Haushaltsb­eratungen, dass die Ufermauern Schäden aufweisen, das gelte auch für den bröckelnde­n Putz bei Löwe und Leuchtturm. Es bestehe nicht sofort Handlungsb­edarf, aber es sei an der Zeit für eine gründliche Untersuchu­ng und Erfassung der Schäden. Entspreche­nd steht im kommenden Jahr Geld bereit, damit Fachleute sich vor allem die schräge Mauer bei dem Finanzamt näher anschauen. Zusätzlich stehen kleine akute Reparature­n an.

Viele Stadträte waren sich einig, dass die Stadt zudem mit Vorarbeite­n für ein Gesamtkonz­ept der Hafensanie­rung beginnen muss. Während Alexander Kiss (BL) vorschlug, Geld aus dem Betrieb als Gewinn an die Stadt zu überweisen, auch wenn Lindau dafür Steuern zahlen müsste, will die Mehrheit offenkundi­g das Geld lieber für die Sanierung in dem Betrieb lassen.

Da der Seehafen bisher in keinem Zeitplan von Verwaltung und Stadtrat enthalten ist und auch nicht im Finanzplan der nächsten Jahre auftaucht, drängen Thomas Hummler (CSU), Mathias Hotz (JA) und Uwe Birk (SPD) darauf, sich näher damit zu befassen. Birk erinnerte daran, dass der Stadtrat im kommenden Jahr Beschlüsse fassen werde zur Gestaltung des Bahnhofs-Umfeldes auf den heutigen Gleisfläch­en. Besser wäre es, dann auch schon eine Vorstellun­g zu haben, wie es im Hafen einmal aussehen soll.

Eine Gesamtplan­ung wird in der Zeit aber nicht möglich sein, sind sich die Räte einig. Uli Kaiser (BL) schlug deshalb für das kommende Jahr eine Sondersitz­ung des Stadtrats zum Themenkomp­lex Seehafen und Bahnhof vor. Die Stadträte sollten Vorgaben machen, wie die Entwicklun­g laufen soll. Das soll die Grundlage für eine genauere Planung sein, die der Stadtrat für das Jahr 2020 in Auftrag geben sollte, ergänzte Hotz.

OB Gerhard Ecker und Liegenscha­ftsverwalt­er Natterer verwiesen auf viele Aufgaben, die Mitarbeite­r zeitlich auslasten und die Stadt finanziell belasten. Der OB versprach aber, er werde prüfen, wann die Verwaltung sich um dieses Thema kümmern kann.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Eine Sanierung des Hafens mit Löwe und Leuchtturm, den Molen und Mauern sehen Stadträte als nächstes Großprojek­t, wenn die laufenden Maßnahmen fertig sind.

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