Verwaltung prüft das Kompromiss-Parkdeck für den Beverplatz
Unklar ist derzeit vor allem die Frage, bis zu welcher Größe ein Provisorium ohne Bebauungsplan zulässig ist
LINDAU (dik) - So einfach, wie sich das die Beteiligten für einen Kompromiss am Karl-Bever-Platz wünschen, ist es nicht. Die Verwaltung prüft die Idee eines einfachen Parkdecks, das schnell wieder abbaubar ist. Zum Problem wird womöglich die Rechtslage.
Ein einfaches Parkdeck über dem bestehenden Parkplatz, das ohne große Bauarbeiten aufzustellen ist und das man ebenso schnell wieder abbauen könnte – das war die Idee, die Bürger und Stadträte bei einem Sondierungsgespräch auf Einladung der Bunten Liste als Kompromiss erarbeitet haben. Das könnte einen weiteren Bürgerentscheid vermeiden, der andernfalls auf den Mehrheitsbeschluss des Stadtrats zum Bau eines Parkhauses mit 600 bis 700 Stellplätzen gefolgt wäre.
Das provisorische Parkdeck sollte möglichst ohne aufwendiges Genehmigungsverfahren möglich sein, damit der Stadtrat es zu Jahresbeginn beschließen und bestellen könnte. Solche Einrichtungen sind innerhalb weniger Wochen aufzustellen, wie Lindaus Pressesprecher Jürgen Widmer auf Anfrage der LZ bestätigt. Ob das in der Lage direkt am Kleinen See allerdings tatsächlich ohne Bebauungsplan möglich ist, müsse die Stadtverwaltung erst prüfen. Widmer macht sehr deutlich, dass die Fachleute des Bauamtes da derzeit große Zweifel haben, ob das so einfach geht, wie es wünschenswert wäre.
Der Pressesprecher ergänzt, dass die Antwort letztlich wohl von der Frage abhängt, wie groß das Parkdeck denn sein soll. Davon hängt auch ab, ob eine Fachfirma ein entsprechendes Gerüst schnell aufstellen kann oder ob dafür zusätzliche Fundamentarbeiten nötig sind. Widmer berichtet, dass die Kollegen der Hochbauabteilung bereits mit entsprechenden Fachfirmen gesprochen haben. Solche provisorischen Parkdecks gebe es zum Kaufen und zum Mieten. Über die zu erwartenden Kosten will Widmer noch gar nichts sagen. Da seien noch zu viele Details offen, zudem gibt es noch keine Beschlüsse des Stadtrats, sondern nur die vage Absprache vom Sonntagabend, an der gut ein Drittel der Stadträte beteiligt war. Richtig ist aber, dass man für die Zeitspanne vom endgültigen Beschluss des Stadtrats für eine solch provisorische Lösung bis zu dessen Inbetriebnahme etwa ein Jahr rechnen müsse. Das liegt vor allem an den langen Lieferzeiten der Firmen. Wenn das Parkdeck also vor Ostern 2020 fertig sein soll, muss der Stadtrat das spätestens im kommenden März beschließen.
Verwaltung prüft Standorte für eine Quartiersgarage
Widmer bestätigt, dass die Reisebusse während der Zeit der Gartenschau nicht auf dem Beverplatz, sondern woanders parken sollen. „Da prüfen wir unterschiedliche Plätze“, entsprechende Verhandlungen laufen. Am Sonntag hatten Stadträte vom Bahngelände neben der Ladestraße gesprochen. Auf dem derzeitigen Busparkplatz direkt vor der Insel würde so Platz für weitere 50 Autos entstehen.
Sehr unklar ist laut Pressesprecher derzeit noch, wie viele Autos auf Parkstreifen entlang der Bregenzer Straße zwischen Europaplatz und der neuen Unterführung Platz haben. Die Stadtverwaltung hält bis zu 60 Stellplätze für möglich, zumindest nach Abschluss der Bauarbeiten. Bis dahin könne man die Ladestraße wegen des Baustellenverkehrs überhaupt nicht als Parkplatz nehmen. Ob das während der Gartenschau möglich ist, muss die Stadt mit Bahn-Managern verhandeln, denn die Ladestraße ist als Privatstraße im Eigentum der Bahn.
Auch die Idee einer Quartiersgarage treffe bei der Verwaltung auf Wohlwollen, sagt Widmer. Seine Kollegen seien bereits dran. „Wir prüfen verschiedene Standorte.“