„Das ist unser letztes Konzert für eine sehr lange Zeit“
Colin Meloy von den Decemberists verkündet unbegrenzten Winterschlaf seiner Band
die aber nicht wirklich zu den anderen gepasst haben. Die Auswahl ist immer schwierig. Und wenn man so lange mit den Liedern gelebt hat, ist man selbst nicht immer am besten geeignet, diese Auswahl zu treffen.
Worauf können sich eure Fans freuen?
Der Titelsong „Traveling On“ist mein erstes Lied über das Touren. Es ist meine Perspektive darauf, wie es ist, unterwegs zu sein. Die EP ist ein Dankeschön von uns, bevor wir für eine Weile abtauchen nach dem Konzert hier beim Rolling Stone Park. Das ist unser letztes Konzert für eine sehr lange Zeit.
Das klingt nach dem Ende der Decemberists.
Nein. Wir gehen in Winterschlaf. Ich brauche eine Pause, will wieder an anderen Projekten arbeiten. Die Decemberists gibt es seit 18 Jahren. Das hat mich ein wenig ausgelaugt. Ich will wieder an Büchern arbeiten und an anderen Musikprojekten. Und ich will einfach zu Hause und Vater sein, sodass meine Frau ihren Job voll ausleben kann.
Wirst du das Touren nicht vermissen?
Nein, das Gefühl hatte ich noch nie. Das Touren ist einfach anstrengend. Wenn ich die Band vielleicht mit Anfang 20 gegründet hätte, hätte ich mich ins Touren gestürzt und es geliebt. Ich war aber schon 28, der Reiz verfliegt schnell und dann suchst Du nach Wegen, die Stunden rumzukriegen, ohne dich jeden Tag besinnungslos zu betrinken.
Was ist dein Rezept?
Ich brauche Struktur: Aufstehen, Kaffee trinken und frühstücken, einen langen Spaziergang machen. Dann suche ich normalerweise einen Buchladen und ein Café zum Lesen, suche einen Plattenladen, esse zu mittag, gehe zurück zum Veranstaltungsort, mache den Soundcheck. Und wir haben herausgefunden, dass wir die Zeit zwischen Abendessen und unserem Auftritt am besten mit einem Brettspiel füllen können.
Mit welchem Brettspiel?
Mit den „Siedlern von Catan“hat alles angefangen. Das ist ein deutsches Spiel, richtig?