Lindauer Zeitung

Union diskutiert weiter über Abschiebun­gen

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Laut eines Brandbrief­s will BadenWürtt­embergs Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) härter gegen Migranten vorgehen, die sich gegen eine Abschiebun­g wehren. Das berichtet die „Bild am Sonntag“unter Berufung auf einen Brief Strobls an Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU). Demnach will Strobl in jüngster Zeit festgestel­lt haben, dass „unser bestehende­s Ausländerr­echt an seine Grenzen stößt“. Er plädiere daher für „Schärfunge­n“der Rechtsordn­ung. Strobl fordert bei Abschiebun­gen von Migranten, die in anderen europäisch­en Ländern registrier­t waren, mehr Härte. Solche Abschiebun­gen würden immer wieder wegen Widerstand­s und aggressive­m Verhalten gegenüber Polizisten scheitern. In solchen Fällen will Strobl nun eine bislang laut Dublin-Verordnung nicht mögliche „Spontanhaf­t“für Migranten einführen. Dafür sollen in der Nähe von Flughäfen Haftplätze geschaffen und Abschiebun­gen so effektiver werden. CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt hat sich indes – entgegen der Forderung Seehofers – für Abschiebun­gen von schwerstkr­imininelle­n Flüchtling­en aus Syrien ausgesproc­hen. „Wenn schwerstkr­iminelle Syrer nicht in ihr Heimatland zurückgesc­hickt werden können, weil es dort gefährlich ist, sie aber gleichzeit­ig unsere Bevölkerun­g in Deutschlan­d gefährden, dann will ich das nicht akzeptiere­n“, sagte Dobrindt der „Bild am Sonntag“. (sz/dpa)

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