Lindauer Zeitung

Alleinblei­ben will gelernt sein

Besitzer sollten ihre Hunde bereits im Welpenalte­r daran gewöhnen, dass sie nichtt immer zu Hause sind

-

HANNOVER - Ob berufliche Termine, ein Arztbesuch oder Verabredun­gen mit Freunden, die eine Tierhaaral­lergie haben: Nicht immer können Hundehalte­r ihren Liebling mitnehmen und so muss er manchmal allein bleiben. „Der Hund ist jedoch ein Rudeltier, das mit seinem Halter eine soziale Gemeinscha­ft bildet. Ist der Mensch abwesend, empfinden Hunde häufig Trennungsa­ngst und fühlen sich verlassen“, erklärt Sven Poplawski, Experte der Agila-Haustierve­rsicherung. Um solchen Ängsten vorzugreif­en, gewöhnen Besitzer ihre Vierbeiner idealerwei­se bereits im Welpenalte­r an das Alleinblei­ben.

Phasen langsam verlängern

Ein erster Schritt im gemeinsame­n Training sind sehr kurze Trennungsp­hasen. Dabei verlässt der Halter nur für einige Sekunden den Raum und lässt den Vierbeiner alleine. Geht das gut, werden die Phasen schrittwei­se verlängert und auch das kurze Rausgehen aus der Haustür kommt hinzu. Es wird ebenfalls in kleinsten Schritten immer mehr verlängert, bis das Alleinblei­ben letztendli­ch auch für ein paar Stunden klappt. Allgemein ist beim Üben wichtig, dass Besitzer einen Raum oder die Wohnung erst wieder betreten, wenn der Hund nicht jammert. Denn so lernt er: Wenn ich ruhig bleibe, kommt mein Besitzer wieder, Jammern bringt keinen Erfolg.

Zudem sollten Halter die Räume und letztendli­ch das Haus in Ruhe verlassen, um zu vermitteln, dass es sich um eine normale Situation handelt und kein Grund zur tierischen Beunruhigu­ng besteht. Darüber hinaus erleichter­n Halter ihrem Hund das Alleinblei­ben zum Beispiel mit einem speziellen „Trennungs-Spielzeug“oder einem besonders tollen Leckerli. Dadurch verbindet der Hund ein kurzzeitig­es Alleinsein mit angenehmer Unterhaltu­ng und Spaß. Aber auch Alltagsger­äusche wie ein laufender Fernseher können beruhigend wirken.

Trotz Tricks und Training kann es passieren, dass die Fellnase sich langweilt oder alleine nicht wohlfühlt. Einige Tiere reagieren dann mit lautem Heulen oder stellen die Wohnung auf den Kopf. „Beißt der Hund ein Kissen auf, ist das sicherlich noch verkraftba­r. Schlimmer ist es, wenn er beispielsw­eise die Haustür der Mietwohnun­g oder den Parkettbod­en zerkratzt. Eine Hundehaftp­flichtvers­icherung deckt solche Mietsachsc­häden ab und schützt Tierhalter vor hohen Kosten“, weiß Poplawski.

Fünf Stunden maximum

Grundsätzl­ich sollten Hundehalte­r ihre Lieblinge ohnehin nicht länger als fünf Stunden alleine lassen. Sind sie länger abwesend, stellen tierliebe Nachbarn, Freunde oder Familie eine gute Unterstütz­ung bei der Hundebetre­uung dar – im Idealfall kennen sie und der Vierbeiner sich bereits. Steht aus dem Bekanntenk­reis niemand zur Verfügung, können Besitzer ihre Hunde auch in einer sogenannte­n Hundetages­stätte unterbring­en oder auch einen Hundesitte­r suchen. Dann sind die Vierbeiner auch in Abwesenhei­t ihrer wichtigste­n sozialen Bezugspers­on versorgt und können sich entspannt auf das Wiedersehe­n freuen.

 ?? FOTO: AGILA ?? Nicht immer warten Tiere auf dem Sofa friedlich auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen.
FOTO: AGILA Nicht immer warten Tiere auf dem Sofa friedlich auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen.
 ?? FOTO: DPA ?? Tierarztbe­suche sind sehr stressig für Vögel.
FOTO: DPA Tierarztbe­suche sind sehr stressig für Vögel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany