Flixbusreise wird in Meersburg zur Geduldsprobe
Fernbus bleibt stundenlang am Fähranleger liegen – Fahrgäste erhalten nur spärlich Informationen
dunklen Bus ausharren – und das voller Ungewissheit.
Nach SZ-Informationen hatte der Bus aufgrund eines längeren Polizeieinsatzes in Konstanz bereits mehr als 30 Minuten Verspätung, als er gegen 21 Uhr von der Autofähre Konstanz – Meersburg rollte und vor der Fährauffahrt zum Stehen kam. Erst rund 20 Minuten später erfuhren die Passagiere per SMS auf Englisch von Verzögerungen und den technischen Problemen. Hinweise des Busfahrers gab es keine. Zudem war nicht deutlich, ob und wie die Fahrt hätte fortgesetzt werden sollen.
Angebot: Erstattung bis 50 Euro
Der in der SMS, die der SZ vorliegt, angekündigte Reparaturservice war jedoch auch nach über 45 Minuten nicht eingetroffen, die Temperatur im Inneren des Busses sank immer weiter. Viele Passagiere nahmen aufgrund der ungewissen Situation den nur wenige Meter entfernt haltenden Linienbus in Richtung Friedrichshafen. Gäste, die ihre Fahrt mit dem Flixbus bis nach München geplant hatten, mussten wohl oder übel ausharren.
Über zwei Stunden nach Beginn des unfreiwilligen Zwischenstopps erhielten die betroffenen Passagiere eine weitere SMS, in der aufgrund der großen Verspätung eine Weiterfahrt von Meersburg aus mit dem Taxi vonseiten des Unternehmens als Möglichkeit genannt wurde. Die Kosten in Höhe von bis zu 50 Euro für eine Fahrt nach Friedrichshafen würden von Flixbus erstattet werden, wenn die Rechnung per Mail eingereicht werde. Das bestätigte auf Nachfrage der Flixbus-Sprecher, ohne jedoch auf das genannte Limit von 50 Euro einzugehen oder zu erklären, was Passagieren – gebucht nach München – angeboten wurde. „Auch über eine etwaige Erstattung entstehender Hotelkosten wurden die Passagiere informiert“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.
Laut App: Erfolgreiche Ankunft
Zumindest über die offizielle Flixbus-App geschah das jedoch nicht: Obwohl der Bus lange Zeit in Meersburg stand und nicht weiterfahren konnte, zeigte der persönliche Fahrplan der Fahrgäste die erfolgreiche Ankunft in Friedrichshafen um 21.10 Uhr an – da war an eine Weiterfahrt aus Meersburg aber noch lange nicht zu denken.
Inwiefern Reisende das Hotelkosten-Angebot in Anspruch genommen haben oder ob alle MünchenReisende auch an ihr Ziel kamen, wollte oder konnte Flixbus nicht sagen. Ob Kunden, die ab Meersburg oder Friedrichshafen am späten Samstagabend in Richtung München fahren wollten, über die Verzögerung beziehungsweise Absage der Reise informiert wurden, ist ebenfalls unbekannt. Das Unternehmen wollte die Anfrage der SZ, ob es öfter technische Probleme mit den Linienbussen gebe, nicht beantworten.