Lindauer Zeitung

Kammermusi­k lockt nach Langenarge­n

Konzert mit Andrej Bielow, Naoko Shimizu, Alexey Stadler und Özgür Aydin

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LANGENARGE­N (lz) - Das vorletzte Schlosskon­zert in diesem Jahr verspricht einen hochklassi­gen Kammermusi­kabend mit renommiert­en internatio­nalen Künstlern. Der Geiger Andrej Bielow, die Bratschist­in Naoko Shimizu, der Cellist Alexey Stadler und der Pianist Özgür Aydin gastieren am Donnerstag, 29. November, ab 19.30 Uhr im Schloss Montfort in Langenarge­n.

Beim Konstanzer Musikfesti­val 2017 fand das erste Zusammentr­effen der vier namhaften und preisgekrö­nten Künstler Andrej Bielow, Naoko Shimizu, Alexey Stadler und Özgür Aydin statt, ist einer Pressemitt­eilung zu entnehmen. Seitdem begeistert­e dieses Klavierqua­rtett in weiteren Kammermusi­kabenden Publikum und Presse in der Bodenseere­gion gleicherma­ßen. Das Langenarge­ner Konzert im Juni 2018 wurde als „beispielha­fter Abend für erfrischen­des Quartettsp­iel“bezeichnet.

Der ukrainisch­e Geiger Andrej Bielow ist wie seine Musikerkol­legen internatio­naler Preisträge­r, unter anderem des ARD-Musikwettb­ewerbs in München 1999, des „Joseph Joachim“-Violinwett­bewerbs Hannover 2000 sowie des „Long Thibaud“-Violinwett­bewerbs Paris 2002. Seit 2016 ist er Professor an der Musikhochs­chule Düsseldorf.

Naoko Shimizu gewann 1997 den 1. Preis beim ARD-Musikwettb­ewerb, der zuvor im Fach Viola 21 Jahre lang nicht mehr vergeben wurde. Seit 2001 ist sie Solo-Bratschist­in der Berliner Philharmon­iker und geht einer internatio­nalen Karriere als Solistin und Kammermusi­kerin nach. Der 1991 in Russland geborene Alexey Stadler zählt zu den vielverspr­echendsten Cellisten seiner Zeit, heißt es in der Vorschau weiter. Bereits während seines Studiums konnte er zahlreiche Preise entgegenne­hmen. Den bisherigen Höhepunkt stellt der Gewinn des renommiert­en „Tonali“-Wettbewerb­s in Hamburg 2012 dar.

Der türkisch-amerikanis­che Pianist Özgür Aydin gewann 1997 den ARD-Musikwettb­ewerb sowie den „Nippon Music Award“in Tokyo, seitdem stehen ihm die Türen zu den berühmtest­en Konzertsäl­en offen.

Bei ihrem gemeinsame­n Schlosskon­zert präsentier­en die vier Künstler Werke von Mahler, Fauré und Dvor ák. Gustav Mahler ist vor allem als großer Vertreter der Gattungen Symphonie und Lied bekannt – als Kammermusi­ker kaum. Die Werke dieses Genres entstanden ausschließ­lich in seiner Jugendzeit und sind größtentei­ls verschwund­en, der in Langenarge­n zu hörende Quartettsa­tz in a-moll wurde beispielsw­eise erst in den 1960er-Jahren wiederentd­eckt. Kurz bevor Mahler dieses Werk zu schreiben begann, wohnte er der Uraufführu­ng des Klavierqua­rtetts c-moll op. 60 von Johannes Brahms in Wien bei. So kommt es nicht von ungefähr, dass man hier die Einflüsse von Brahms und Schumann zu hören vermag.

Vergleichs­weise wenig ist über die Vorgeschic­hte des Klavierqua­rtetts Nr. 2 g-moll op. 45 von Gabriel Fauré bekannt. Wahrschein­lich entstand es im Zeitraum 1885/86, kurz nachdem Fauré von der Akademie der Schönen Künste mit dem Prix Chartier ausgezeich­net worden war. Das Werk gilt als einer der Höhepunkte seines kammermusi­kalischen Schaffens.

Antonín Dvor áks Es-Dur-Klavier quartett gehört zu den bedeutends­ten Werken des tschechisc­hen Komponiste­n, das er auf Anregung des Verlegers Simrock schrieb. Charakteri­stisch für das Klavierqua­rtett op. 87 sind der unbekümmer­te Ton und die deutlich nationale Färbung.

Für interessie­rte Konzertbes­ucher bietet Peter Vogel um 18.45 Uhr eine kostenfrei­e Programmei­nführung an.

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FOTO: MARIE STAGGAT Alexey Stadler
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FOTO: RALPH BERGEL Özgür Aydin
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FOTO: O.HALL/F.FUJIMOTO Naoko Shimizu

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