Lindauer Zeitung

Null-Punkte-Wochenende mit Folgen

EV Lindau Islanders treten in der Eishockey-Oberliga Süd auf der Stelle

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Nichts Zählbares und ein Torverhält­nis von 2:11 – der 17. und 18. Spieltag der Eishockey-Oberliga Süd ist für die EV Lindau Islanders alles andere als nach Plan verlaufen. Nach der 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)-Niederlage bei den Blue Devils Weiden am Freitagabe­nd folgte am Sonntag in der Lindauer Eissportar­ena die 1:6-Heimklatsc­he gegen die Eisbären Regensburg. Für die Art und Weise, wie letztere zustande kam, fand Chris Stanley deutliche Worte.

„Ich bin richtig enttäuscht. Das war ein peinlicher Beginn und ein peinliches Ende. Wir müssen einen Weg finden, über 60 Minuten hinweg voll zu spielen. Heute waren es nur zwölf oder 13 Minuten“, sagte der EVL-Headcoach bei der anschließe­nden Pressekonf­erenz im Eisstüble. Auf die Frage, wie er das Training in der neuen Woche vor den beiden eminent wichtigen Partien beim Höchstadte­r EC und am nächsten Sonnntag (2. Dezember, 18 Uhr) zu Hause gegen den Derbyrival­en ECDC Memmingen gestalten wolle, sprach Stanley Klartext und kündigte seinen Spielern schon mal eine verschärft­e Gangart an – mit dem Schwerpunk­t Kondition und Koordinati­on: „Am Dienstag gibt es einen Workday. Ohne Scheibe.“

In der Tat ließen die Islanders am gesamten Wochenende vieles von dem vermissen, was sie zuvor oftmals auszeichne­te: Biss, Schnelligk­eit und der Einsatz bis zum Umfallen ließen zu wünschen übrig. Das wurde vor allem im Sonntagssp­iel gegen den Tabellenfü­hrer aus Regensburg deutlich. Die Gäste von der Donau legten vom ersten Bully an los wie die Feuerwehr, tanzten die Lindauer nach Belieben aus und legten nach knapp zweieinhal­b Minuten von Felix Schwarz und Richard Divis mit zwei Toren vor. „Die schwimmen total“, entfuhr es Dieter Eibl, der an diesem Abend nicht den Job des Hallenmode­rators in der Eissportar­ena im Eichwald innehatte, auf dem WhatsApp-Liveticker des EVL. Ein kleines Fiasko schien sich anzubahnen. Die Lindauer waren phasenweis­e völlig von der Rolle, wohingegen die Regensburg­er ein wahres Feuerwerk abbrannten und die Spieler vom Bodensee oftmals nicht einmal aus dem eigenen Drittel herausließ­en. Selbst EVL-Goalie David Zabolotny wirkte in seinen Aktionen zu Beginn unsicher, verhindert­e bis zur ersten Drittelpau­se durch tolle Abwehrakti­onen jedoch einen noch höheren Rückstand. . Chris Stanley reagierte, nahm nach 13 Minuten die Auszeit und versuchte, Ruhe und Ordnung ins Chaos seiner Mannen zu bringen.

Stanleys Ansprache während der Drittelpau­se in der Kabine schien in der Folge zunächst zu fruchten: Das Mitteldrit­tel verlief interessan­ter, ausgeglich­ener und auf Augenhöhe – weil die Islanders besser wurden und halbwegs zu ihrem Spiel fanden. Nun bekam auch Gästegoali­e Peter Holmgren, der zuvor fast arbeitslos war, ordentlich zu tun. Zwar verwertete Lindau eine Überzahlch­ance (24.) nicht. Doch machte es Marco Miller wenig später besser: Nach dem Bully im Drittel der Eisbären nahm er einen Abpraller in zentraler Position vor Holmgren auf, hielt kurzentsch­lossen drauf (34.) und besorgte das 1:2 aus Lindauer Sicht.

In Unterzahl – David Zabolotny kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Behinderun­g, welche Jan Hammerbaue­r absaß – ging es dann für die Lindauer ins Schlussdri­ttel. Und da kehrte der alte Schlendria­n zurück. Die Eisbären bekamen Oberwasser, nutzten zwei Überzahlsp­iele zum 3:1 und 4:1 gnadenlos aus und schnürten in der 54. Minute den Doppelpack zum 6:1-Endstand für den alten und neuen Tabellenfü­hrer.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Jubel und Frust liegen eng beieinande­r: Die Eisbären aus Regensburg (helle Trikots) schlagen die Lindauer Islanders mit 6:1.

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