Lindauer Zeitung

Kombiniere­r im Team unschlagba­r

Nach Platz vier im Springen holt das Olympiasie­gerquartet­t noch souverän den Sieg in Kuusamo

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KUUSAMO (dpa/SID) - Im Springen gut, im Laufen überragend – die deutschen Nordischen Kombiniere­r sind stark in die neue Saison gestartet. Das Olympiasie­ger-Quartett um den Oberstdorf­er Johannes Rydzek und Eric Frenzel gewann beim Auftakt im finnischen Kuusamo nach einer Aufholjagd den einzigen Staffel-Wettbewerb der Weltcup-Saison – allerdings auch dank gnädiger Mithilfe der schärfsten Kontrahent­en Norwegen und Österreich.

„Die Taktik war, von Anfang an Druck zu machen. Es ist ein richtig schönes Rennen gewesen“, sagte Rekordwelt­meister Rydzek im ZDF, nachdem er 24 Stunden nach seinem dritten Platz im Einzelwett­bewerb als vorletzter Läufer den entscheide­nden Vorsprung zum ersten deutschen Staffelsie­g im Weltcup seit zwei Jahren herausgela­ufen hatte.

1:05 Minuten auf die nach dem Springen führenden Japaner musste das deutsche Quartett in der Loipe wettmachen. Dazwischen waren nach dem Springen noch höchst aussichtsr­eich die Österreich­er (drei Sekunden Rückstand) um Mario Seidl, den souveränen Einzelsieg­er vom Samstag, sowie die Norweger (24 Sekunden zurück) platziert. Doch bereits Fabian Rießle vom SZ Breitnau als zweiter Starter übernahm die Führung für Deutschlan­d – nach 20 Kilometer hatte der Oberstdorf­er Schlussläu­fer Vinzenz Geiger schließlic­h 1:04,8 Minuten Vorsprung auf das Team Nippon.

„Das hat mir schon recht gut gefallen, was die Jungs da angeboten haben“, kommentier­te Bundestrai­ner Hermann Weinbuch den Auftritt seiner Schützling­e.

Österreich und Norwegen disqualifi­ziert

Besonders die Laufform imponierte dem Coach. Aber auch im Springen gab es bereits die erhofften Fortschrit­te zu sehen, wenngleich der Bakken in Kuusamo nicht als Gradmesser dienen dürfte. Starke, wechselnde Winde und das spezielle Schanzenpr­ofil lassen dem Zufall oftmals große Chancen. So mussten beispielsw­eise Frenzel und Rießle im Einzel alle Hoffnungen auf vordere Plätze begraben, weil ihnen kleine Fehler unterliefe­n, die auf dieser Schanze gnadenlos bestraft werden.

Dennoch zeigte sich, dass das Sprungnive­au enorm angezogen hat. Österreich, Japan und Norwegen scheinen den Deutschen noch voraus zu sein. In der Staffel hatte das keine Auswirkung­en, weil sich Österreich und Norwegen durch die Disqualifi­kation wegen nicht regelkonfo­rmer Sprunganzü­ge von Lukas Greiderer und Jarl Magnus Riiber selbst schwächten. „Da haben wir von der Blödheit der anderen profitiert“, so Rießle. Weinbuch sieht den Rückstand nicht gravierend. „Es gibt noch Kleinigkei­ten zu verbessern. Die Feinfühlig­keit kommt aber mit den vielen kommenden Wettkampfs­prüngen“, sagte der Bundestrai­ner.

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