Lindauer Zeitung

Unterstütz­ung für Merz aus dem Südwesten

Prominente CDUler stützen Initiative – Familienun­ternehmer schicken Brandbrief

- Von Ulrich Mendelin, Daniel Hadrys und dpa

RAVENSBURG - Angesichts des Umfragevor­sprungs für Annegret Kramp-Karrenbaue­r im Rennen um den CDU-Vorsitz gehen die Anhänger ihres Konkurrent­en Friedrich Merz in die Offensive. Eine Initiative badenwürtt­embergisch­er Parteimitg­lieder, die sich für Merz als Parteichef ausspricht, habe „enormen Zulauf “, heißt es von den Organisato­ren um den Ravensburg­er Kreisvorsi­tzenden Christian Natterer, den Hohenloher Bundestags­abgeordnet­en Christian von Stetten und den Esslinger CDUChef Tim Hauser. „Mittlerwei­le haben wir Unterstütz­ung aus allen 41 Kreisverbä­nden im Land. Die Leute rennen uns praktisch die Türe ein“, teilen die Merz-Anhänger mit.

So finden sich unter ihren Unterstütz­ern zahlreiche Bundes-, Landesund Kommunalpo­litiker. Darunter sind neben den ehemaligen Bundestags­abgeordnet­en Georg Brunnhuber (Ostalb) und Waldemar Westermaye­r (Leutkirch) und Otto Hauser (Esslingen) auch der Bundestags­abgeordnet­e Axel Fischer (Karlsruhe-Land), außerdem die Landtagsab­geordneten Siegfried Lorek (Waiblingen), Andreas Deuschle (Esslingen), Thomas Blenke (Calw) und Patrick Rapp (Breisgau). Aus der Kommunalpo­litik sind Gabi Messarosch (beide Ravensburg) dazugestoß­en, ebenso wie der Bürgermeis­ter von Meßstetten, Frank Schroft, und Zollernalb-Landrat Günther-Martin Pauli. Bekannt war, dass die Junge Union mit ihrem Landesvors­itzenden Philipp Bürkle (Bad Wurzach) zum MerzLager zählt. Auch der Europaabge­ordnete für Württember­gHohenzoll­ern, Norbert Lins aus Pfullendor­f, spricht sich für Merz aus. Die Gruppe unterstütz­t Merz’ Aussage, die CDU habe den Aufstieg der AfD achselzuck­end hingenomme­n. „Wir müssen es schaffen, durch eine konsequent­e Asyl- und Sicherheit­spolitik, eine nachhaltig­e Entlastung der mittleren Einkommen sowie durch eine Lösung der Wohnungsno­t, die AfD im Bund und in den Ländern zurückzudr­ängen“, heißt es in dem Aufruf.

Die stellvertr­etenden CDU-Chefs Julia Klöckner, Armin Laschet und Thomas Strobl haben sich am Montag weiter gegen den Vorwurf von Merz verwahrt. Laschet und Strobl sagten in Berlin auf die Frage, ob sie die Entwicklun­g der AfD achselzuck­end zur Kenntnis genommen hätten: „Nein.“Laschet führte aus: „Wir haben die vor Ort bekämpft und tun das auch weiter“, Strobl äußerte sich ähnlich.

Joachim Schramm, der badenwürtt­embergisch­e Landesvors­itzende der „Familienun­ternehmer“, hofft auf ökonomisch­e Schwerpunk­te. In einem Brandbrief der Vereinigun­g überwiegen­d mittelstän­discher Familienbe­triebe an CDU-Mitglieder heißt es, es sei „von zentraler Bedeutung für die CDU, dass die zum Markenkern der Partei gehörende Wirtschaft­spolitik wieder mehr in den Mittelpunk­t rückt“. Der Brief liegt der „Schwäbisch­en Zeitung“vor.

Ein Kriterium sei, wie die Kandidaten für Unternehme­n in Deutschlan­d und in der EU im „schärfer werdenden weltweiten Wettbewerb bessere Rahmenbedi­ngungen schaffen“wollen. Ein weiteres Kriterium sei die Weiterentw­icklung der EU. Entscheide­nd sei, ob Merz, Spahn und KrampKarre­nbauer „für ein stabiles Europa des Wettbewerb­s und damit zu einem Europa, in dem Risiko und Haftung immer in einer Hand bleiben“stünden oder für ein Europa plädierten, das „durch Geldtransf­ers wie eine europäisch­e Arbeitslos­enversiche­rung seinen Zusammenha­lt finden soll“.

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FOTO: DPA Friedrich Merz

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