Copa Libertadores: Genua statt Buenos Aires?
Italienische Hafenstadt bietet sich nach Angriffen auf Boca-Mannschaftsbus als Austragungsort an
BUENOS AIRES (SID) - FIFA-Präsident Gianni Infantino wehrt sich gegen die Anschuldigung, dass er nach dem Angriff auf den Mannschaftsbus der Boca Juniors auf die Austragung des Finalspiels der Copa Libertadores gedrängt habe. „Aufgrund der falschen Gerüchte möchte ich klarstellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt darum gebeten habe, die Partie stattfinden zu lassen“, sagte er der argentinischen Tageszeitung „La Nacion“: „Außerdem habe ich niemandem mit Sanktionen gedroht.“
Das Rückspiel zwischen den argentinischen Erzrivalen River Plate und Boca Juniors hatte eigentlich am Samstagabend stattfinden sollen. Auf dem Weg ins Stadion wurde der Mannschaftsbus der Boca-Spieler aber angegriffen und mit Steinen attackiert, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Das für Sonntag geplante Nachholspiel wurde ebenfalls abgesagt. Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL hat für diesen Dienstag zu einer Besprechung in Paraguay eingeladen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Ende dieser Woche findet in Buenos Aires jedoch der G20-Gipfel statt. Wegen angekündigter Proteste gegen die wirtschaftliche Krise am Rio de la Plata werden alle Sicherheitskräfte eingespannt sein. Unterdessen bot sich die italienische Stadt Genua an, das Spiel auszutragen. Bürgermeister Stefano Anzalone verwies in einem Brief auf die Beziehung zwischen den Städten, die „sportlich, kulturell und durch den Sport“besonders eng sei. Genua spüre „eine tief sitzende Verbindung zu Ihren beiden Clubs, die von italienischen Auswanderern gegründet wurden“, schrieb er.