Lindauer Zeitung

Keine Möglichkei­t

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Zur Meldung „Schweizer gegen ,Hornkuh-Initiative’“(26.11):

Auch bei uns in Süddeutsch­land wird schon lange über die tierverach­tende Praxis der Enthornung debattiert, die sich im Zuge der Massentier­haltung immer weiter zugespitzt hat. Wie kann man guten Gewissens einem Tier sein Charakterm­erkmal wegbrennen, was sogar in der Bio-Landwirtsc­haft – außer bei Demeter – noch so gehandhabt wird! Im Unterschie­d zur Schweiz jedoch gibt es bei uns keinerlei Möglichkei­t, darüber einen Entscheid herbeizufü­hren. Wir können appelliere­n, demonstrie­ren und petitieren, entscheide­n aber nicht, obwohl im Grundgeset­z Artikel 20,2 ganz klar vermerkt ist: „Alle Staatsgewa­lt geht vom Volke aus.“

Die Schweizer sind anscheinen­d reifer als wir Deutschen? Das Problem ist, dass es bei uns dazu eines Beschlusse­s bedarf, der eine 2/3Mehrheit im Bundestag erfordert – und die wird seit Ewigkeiten verhindert. Warum? Ist auch klar: Wer gibt schon gerne von seiner Macht ab, zu der wir Bürger ihm aber durch die Wahlen verholfen haben? Was wir brauchen, ist weiß Gott nicht die populistis­che Forderung der AfD „mehr Volksabsti­mmungen“, sondern ein differenzi­ertes, dreistufig­es Modell mit Initiative, Begehren, Entscheid, welches von Zeit zu Zeit in der Lage ist, die Entschlüss­e des Bundestags zu ergänzen und nicht zu ersetzen. Rainer Rappmann, Achberg

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