Lindauer Zeitung

„Wir haben keine Angst“

SpVgg-Trainer Marco Mayer über die Spielabsag­e gegen Ailingen

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LINDAU - Marco Mayer, Trainer des Fußball-Kreisliga-Ligisten SpVgg Lindau, kann die Aufregung vor allem in den sozialen Netzen nicht nachvollzi­ehen. Am vergangene­n Samstag wurde die Partie zwischen der SpVgg und Ailingen abgesagt. „Wir spielen in der zweitunter­sten Liga, da macht man doch kein Fass auf“, sagte er gegenüber Giuseppe Torremante. Das Team hätte gerne gespielt, aber die Stadt entschied anders.

Herr Mayer, Hand aufs Herz, hat die SpVgg Lindau Angst vor der TSG Ailingen? Hatten Sie viele verletzte Spieler?

Wir haben am Freitag vor der Partie ganz normal trainiert und wir gingen alle davon aus, dass die erste Mannschaft am Samstag im Stadion spielt. Dann wurde die Partie von der Stadt Lindau abgesagt und das hat uns selbst überrascht. Wir haben keine Angst, auch wenn die Saison für uns bislang nicht so gelaufen ist, wie wir erwartet haben. Das Hinspiel gewannen wir mit 4:1 (am 26. August auf Kunstrasen).

Warum wurde das Punktspiel der Fußball-Kreisliga A2 am vergangene­n Samstag abgesagt? Alle anderen Partien des 17. Spieltages fanden statt. Ist das nicht irgendwie merkwürdig?

Die Verantwort­lichen der Stadt haben die Partie am Samstagmor­gen abgesagt, das ist ganz normal. Ich will meinen Vorgänger Srdan Gemaljevic einmal zitieren, der gesagt hat: „In Lindau herrschen Platzbedin­gungen wie in AfriStadt ka.“Gemeint hat er, dass wir kaum Ausweichmö­glichkeite­n haben, wenn das Stadion gesperrt ist. Die habt nur einen „Trainigspl­atz“mit Flutlicht. Der Trainingsp­latz steht uns ab Januar nicht mehr zur Verfügung, weil darauf ein Kunstrasen­platz entsteht, der aber erst im Juni 2019 fertiggest­ellt wird. Das sind in Lindau die Bedingunge­n.

Die TSG Ailingen hat Bilder des Rasens vor Ort gemacht und in den sozialen Netzwerken mit Kommentare­n verbreitet. Finden Sie das in Ordnung?

Natürlich nicht. Bevor man etwas in die sozialen Netzwerken stellt, sollte man sich genau informiere­n. Für mich ist es kein Angriff gegen uns, aber gegen die Stadt und den Mitarbeite­r. Wolfgang Mayr, der Platzwart, leistet hervorrage­nde Arbeit. Er muss sich um die Plätze in Oberreitna­u, Lindau-Zech und Lindau kümmern. Wenn wir zum Beispiel nach Memmingen schauen, dann stehen am Montag nach einem Spieltag sechs Mitarbeite­r, die die Plätze richten. Wie gesagt, die Stadt hat entschiede­n, das Stadion zu sperren, und wir konnten nicht nach LindauZech ausweichen, weil der Platz nicht gerichtet war.

Es ist als Außenstehe­nder trotzdem schwer nachzuvoll­ziehen, warum das Spiel abgesagt wurde. Wie sehen Sie das?

Was soll ich darauf noch antworten. Wir hätten gerne gespielt. Man hat uns erklärt, dass der Platz gesperrt ist. Nach der Partie gegen Tettnang (7. Oktober, 2:1-Sieg der SpVgg), musste der Platz wieder gesperrt werden, damit sich der Untergrund erholt. Die Grasnarbe war nicht mit dem Boden verwachsen. Und das sollte nun nicht wieder passieren. Wir haben von den 15 Spielen in der laufenden Saison zehn auswärts gespielt, drei in Lindau-Zech und zwei in Lindau. Nur im heimischen Stadion hat die SpVgg Einnahmen. Eine Absage oder Verlegung bringt uns nichts.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Nach der Partie gegen Tettnang wurde das Stadion in Lindau wieder gesperrt.
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Marco Mayer

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