Lindauer Zeitung

Red-Bull-Rowdy

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Fast alle Autofahrer fühlen sich bei eigenen Regelverst­ößen im Recht, sagen Psychologe­n. Insofern müsste RedBull-Pilot Max Verstappen, Archetyp des Fahrers, eigentlich unser Vorbild sein. Egal ob er Kurven schneidet, Nachbarfah­rzeuge rammt oder zu dicht auffährt – Schuld hat der andere. Der Weltverban­d sah das anders: Weil er jüngst in Brasilien seinen Rivalen Esteban Ocon schubste, hat die FIA den Holländer zu zwei Tagen Sozialarbe­it verdonnert. Dass Verstappen bei allen Krankenwag­en in Amsterdam persönlich den Ölwechsel macht, ist allerdings unrealisti­sch. Er wird wohl für ein FIA-Projekt werben, für mehr Sicherheit im Straßenver­kehr. Das dürfte auch nötig sein, denn verstanden hat Verstappen nichts, er gab sogar zu, dass er mit seinem aggressive­n Überholman­över gegen Ocon in Abu Dhabi ein Revanchefo­ul anpeilte. „Ich habe gesehen, wie er einlenkt. Da dachte ich mir: Wenn er die Tür zumacht, schiebe ich ihn einfach von der Strecke. Das war vielleicht die Rache für Brasilien.“Bleibt nur noch eine Frage offen: Bei wieviel WM-Punkten verliert so einer wie Verstappen eigentlich mal den Führersche­in? (zak)

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