Lindauer Zeitung

Take That feiern verfrühtes Bandjubilä­um

Derzeit sind Garz Barlow, Mark Owen und Howard Donald als Trio unterwegs

- Von Philip Dethlefs

LONDON (dpa) - In den Bärten schimmern einige graue Haare, in den Gesichtern sind ein paar Falten, aber ihr jungenhaft­es Lächeln haben sich Gary Barlow (47), Mark Owen (46) und Howard Donald (50) bewahrt. Im kommenden Jahr feiern Take That mit einer großen Tournee ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veröffentl­icht die auf ein Trio geschrumpf­te britische Band schon jetzt das Jubiläumsa­lbum „Odyssey“. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur blicken die drei Musiker auf 30 spannende Jahre zurück, in denen die Posterboys aus Manchester zu einer erfolgreic­hen Männer-Band wurden.

Der Zeitpunkt des Jubiläums dürfte einige Fans überrasche­n. Denn die erste Single „Do What U Like“erschien erst im Juli 1991, das Debütalbum „Take That and Party“im August 1992. Gary klärt auf: „Ganz am Ende des Jahres 1989 standen wir alle zum ersten Mal in einem Raum und haben uns in die Augen geschaut.“Howard blickt rüber zu Mark und grinst: „Ich hab gedacht, der schafft es nicht in die Band.“Lautes Gelächter bricht in der Runde aus.

Die Herzensbre­cher in den Charts

Gemeinsam mit Robbie Wiliams und Jason Orange eroberte die britische Boygroup mit Songs wie „Babe“in den 1990ern europaweit die Hitparaden. Und im hektischen BoygroupLe­ben verging die Zeit für die fünf Mitglieder manchmal wie im Flug. Heute nehme er alles bewusster wahr, sagt Gary. „An den meisten Abenden sehe ich mich erstmal um, wenn ich auf die Bühne komme. Dann denke ich: Wow, sieh dir das an. Unglaublic­h. Guck mal, wo wir nach so langer Zeit immer noch sind.“

Die Band hat Höhen und Tiefen erlebt. Ein besonderer Tiefpunkt sei die Auflösung der Gruppe im Jahr 1996 gewesen. Erst 2005 entschiede­n sich Take That zum großen Comeback. Nach der gefeierten Reunion 2011 zu fünft sei die jetzige Konstellat­ion als Trio „nicht unbedingt besser, aber leichter“, sagt Howard. „Wenn es um die Band geht, sind wir uns alle ziemlich einig.“Zu dritt arbeiteten Gary, Mark und Howard sogar an einem Musical – „The Band“, das 2019 nach Deutschlan­d kommt – und natürlich am Jubiläumsa­lbum. Für „Odyssey“wurden hauptsächl­ich bereits bekannte Lieder neu abgemischt, neu arrangiert und teils stark modernisie­rt. 25 Songs (darunter „How Deep Is Your Love“, „Love Ain’t Here Anymore“und das neue „Out Of Our Heads“) gehen wie auf einem Konzeptalb­um oder in einem Musical ineinander über. Dazwischen sind nostalgisc­he Interviews­chnipsel zu hören.

Die Jubiläumst­our markiert laut Gary „das Ende von Take That Teil zwei“. Ein Ende der Band ist aber noch lange nicht in Sicht. „Nein, ich glaube, dieser Punkt kommt nie“, sagt Mark. Gary glaubt sogar, dass Robbie Williams und Jason Orange irgendwann wieder dazustoßen. „Wir haben das 2011 gemacht“, sagt er, „und wir machen das bestimmt nochmal, da bin ich mir sicher, in der Zukunft.“Bis es soweit ist, könnte es noch dauern. „Momentan ist das hier Take That.“

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FOTO: SOEREN STACHE Mark Owen, Gary Barlow und Howard Donald (von links) haben als Take That das Album „Odyssey“veröffentl­icht.

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