Dem Alltag einen neuen Reiz geben
Arbeiten von sechs Künstlern sind im Seniorenheim Hege zu sehen
WASSERBURG-HEGE - Ist ein Seniorenheim ein guter Ort, um Kunst zu zeigen? Auf jeden Fall, meinen Künstler, Zweckverband und Bewohner. Und so hat das Seniorenheim Hege mit einer kleinen Vernissage wieder einmal seine Türen für die Kunst geöffnet. Bis Ende Mai stellen in den Gängen und Stockwerken des Hauses sechs Künstler ihre Werke aus.
Ein Seniorenheim mag vielleicht kein typischer Ort für Kunst sein, dafür aber ein guter. Dessen ist sich Rainer Krauß sicher. Nicht umsonst reiht sich die diesjährige Ausstellung der sechs Künstler aus der Region in die Tradition des Hauses ein. In seiner Rede zur Ausstellungseröffnung zitierte Krauß als Vorsitzender des Zweckverbands Hege und als Bürgermeister von Nonnenhorn, eine der drei Eigentümergemeinden des Seniorenheimes, Picasso, der einmal gesagt hat, „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“. Sicher werde nicht jedem jedes Kunstwerk gefallen, „aber es ist ein neuer Reiz, ein neuer Input, eine neue Anregung für die Bewohner“.
Das finden auch die Künstler selbst. Beate Birk, die sich selbst lieber als „Hobbymalerin“denn als Künstlerin bezeichnet, hat die Gouache-Malerei für sich entdeckt. „Es ist mir das Herz aufgegangen“, erzählte sie den Besuchern der Vernissage. Besonders freue sie sich, an diesem Ort ausstellen zu dürfen und darüber, zum ersten Mal in ihrem Leben und mit knapp 62 Jahren, diese Chance bekommen zu haben.
Wenn Wolfgang Suhadolnik malt, dann ist er „wie in Trance“. Kein Wunder eigentlich, malt er doch Mandalas in kräftig bunten Farben. Seine zweite Leidenschaft gilt der Fotografie. Ebenso wie bei Ina Kritiotis, die dieses Medium nutzt, um positive Stimmungen, die ihr im Alltag begegnen, festzuhalten. Und weiterzugeben. „Ich möchte Ihnen das Schöne im Leben zeigen“, sagte sie und appellierte an die Betrachter, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.
Eine im Seniorenheim bereits wohlbekannte Künstlerin ist Elvira Boxleitner. Für die studierte Künstlerin ist es bereits das zweite Mal, dass sie dort ihre abstrakten Gemälde in Acryl zeigt. Darüber hinaus sind noch die feinen Kunstwerke in Aquarellfarben der verstorbenen Künstlerin Heidi Schnickes zu sehen. Aber auch Fotos mit Motiven rund um den Bodensee von Peter Paul Zehner.
Neben der Kunst zum Anschauen gab es für die Besucher der Ausstellungseröffnung aber auch Kunst zum Hören. Mit ihrer wundervollen Stimme sang Karin Hermann aus Wangen unbekannte und amüsante vorweihnachtliche Geschichten für die Ausstellungsbesucher.