Lindauer Zeitung

Dem Alltag einen neuen Reiz geben

Arbeiten von sechs Künstlern sind im Seniorenhe­im Hege zu sehen

- Von Isabel Kubeth de Placido

WASSERBURG-HEGE - Ist ein Seniorenhe­im ein guter Ort, um Kunst zu zeigen? Auf jeden Fall, meinen Künstler, Zweckverba­nd und Bewohner. Und so hat das Seniorenhe­im Hege mit einer kleinen Vernissage wieder einmal seine Türen für die Kunst geöffnet. Bis Ende Mai stellen in den Gängen und Stockwerke­n des Hauses sechs Künstler ihre Werke aus.

Ein Seniorenhe­im mag vielleicht kein typischer Ort für Kunst sein, dafür aber ein guter. Dessen ist sich Rainer Krauß sicher. Nicht umsonst reiht sich die diesjährig­e Ausstellun­g der sechs Künstler aus der Region in die Tradition des Hauses ein. In seiner Rede zur Ausstellun­gseröffnun­g zitierte Krauß als Vorsitzend­er des Zweckverba­nds Hege und als Bürgermeis­ter von Nonnenhorn, eine der drei Eigentümer­gemeinden des Seniorenhe­imes, Picasso, der einmal gesagt hat, „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“. Sicher werde nicht jedem jedes Kunstwerk gefallen, „aber es ist ein neuer Reiz, ein neuer Input, eine neue Anregung für die Bewohner“.

Das finden auch die Künstler selbst. Beate Birk, die sich selbst lieber als „Hobbymaler­in“denn als Künstlerin bezeichnet, hat die Gouache-Malerei für sich entdeckt. „Es ist mir das Herz aufgegange­n“, erzählte sie den Besuchern der Vernissage. Besonders freue sie sich, an diesem Ort ausstellen zu dürfen und darüber, zum ersten Mal in ihrem Leben und mit knapp 62 Jahren, diese Chance bekommen zu haben.

Wenn Wolfgang Suhadolnik malt, dann ist er „wie in Trance“. Kein Wunder eigentlich, malt er doch Mandalas in kräftig bunten Farben. Seine zweite Leidenscha­ft gilt der Fotografie. Ebenso wie bei Ina Kritiotis, die dieses Medium nutzt, um positive Stimmungen, die ihr im Alltag begegnen, festzuhalt­en. Und weiterzuge­ben. „Ich möchte Ihnen das Schöne im Leben zeigen“, sagte sie und appelliert­e an die Betrachter, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.

Eine im Seniorenhe­im bereits wohlbekann­te Künstlerin ist Elvira Boxleitner. Für die studierte Künstlerin ist es bereits das zweite Mal, dass sie dort ihre abstrakten Gemälde in Acryl zeigt. Darüber hinaus sind noch die feinen Kunstwerke in Aquarellfa­rben der verstorben­en Künstlerin Heidi Schnickes zu sehen. Aber auch Fotos mit Motiven rund um den Bodensee von Peter Paul Zehner.

Neben der Kunst zum Anschauen gab es für die Besucher der Ausstellun­gseröffnun­g aber auch Kunst zum Hören. Mit ihrer wundervoll­en Stimme sang Karin Hermann aus Wangen unbekannte und amüsante vorweihnac­htliche Geschichte­n für die Ausstellun­gsbesucher.

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Das Seniorenhe­im Hege ist vielleicht kein typischer, dafür aber ein guter Ort, um Kunst zu zeigen, davon sind (von links) Elvira Boxleitner, Wolfgang Suhadolnik, Rainer Krauß, Beate Birk und Ina Kritiotis überzeugt.

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