„Ich muss immer wieder viel Überzeugungsarbeit leisten“
Organisator Klaus Segelbacher freut sich auf den MTU-Cup am Wochenende
FRIEDRICHSHAFEN - Den Humor hat Klaus Segelbacher, Organisator des MTU-Cups für U15-Fußballmannschaften in der ZF Arena, nicht verloren. Außer Atem beantwortet er alle Fragen und hält auch mit Anekdoten nicht hinterm Berg. Giuseppe Torremante sprach mit dem Macher dieses am kommenden Wochenende stattfindenden Turniers, der auch nach 15 Jahren immer noch mit Feuereifer dabei ist. Seegelbacher erwartet am Sonntag wieder eine volle ZF-Arena.
Herr Segelbacher, ist der MTUCup ein Selbstläufer, oder müssen Sie immer noch Überzeugungsarbeit leisten?
Es ist das Letztere. Im Sommer haben zwölf Teams aus Europa zehn neue Trainer bekommen. Sicherlich informieren sie sich über das Turnier in Friedrichshafen, aber sie haben auch andere Anfragen. Ich muss immer viel Überzeugungsarbeit leisten, um Manchester United, Chelsea oder den FC Barcelona an den Bodensee zu holen. Wichtig ist, dass diese Vereine sehen, dass der MTUCup qualitativ ein besonderes Turnier ist.
Wie ist die Übernachtung der 16 Nachwuchs geregelt?
Die sechs deutschen Vereine sind bei Gastfamilien untergebracht. Alle anderen übernachten in Hotels. Wir brauchen etwa 200 Betten. Der FC Friedrichshafen hat die Spieler des FC Schalke 04 zu Gast, Kluftern/ Markdorf die Fußballer aus Dortmund und das MTU-Leistungszentrum den FC Bayern München. Das hat sich bewährt, denn alle deutschen Nachwuchsspieler lieben das Familiäre.
Nun sind viele klangvolle Namen am Start. Wer ist Turnierfavorit?
Mit Prognosen halte ich mich mittlerweile zurück. Wenn ich eine Mannschaft favorisiert habe, dann lag ich meistens daneben. Was ich sagen kann: Die Mannschaft, die am Samstag, also am ersten Tag, fünf Spiele gewinnt, steht am Ende nicht ganz oben. Andere Teams gewinnen das Turnier. Warum das so ist, weiß ich nicht.
Eine solche Veranstaltung, die kompakt an einem Wochenende stattfindet, lockt sicherlich viele Scouts und Spielerberater an. Wie viele sind vor Ort?
Eine Zahl kann ich nicht nennen. Es gibt welche, die sich anmelden und andere, die unerkannt bleiben wollen. Ich denke aber, dass es viele sind, weil sie an einem Wochenende geballt so viele Stars von morgen beobachten können. Sonst müssten die Spielerberater mehrere Monate reisen, um die Spieler zu sichten.
Was motiviert Sie nach 15 Jahren, immer noch so einen Stress auf sich zu nehmen, um ein solches Turnier zu organisieren?
Wir erfüllen in erster Linie für 80 bis 100 Nachwuchsspieler aus der Region einen Traum. Wann kann eine Mannschaft vom Bodensee gegen Bayern München spielen? Wir hatten in den vergangenen Jahren Mario Götze, Marco Reus, Julian Draxler und Thomas Müller da. Das sind alles Nationalspieler. Müller und Götze sind 2014 in Brasilien mit Deutschland Weltmeister geworden. Am Donnerstag wird der Boden verlegt und wenn ich ehrlich bin, kann ich es kaum erwarten, bis das Turnier wieder los geht.