Kaniber mahnt mehr Initiative der Bauern beim Umweltschutz an
HERRSCHING AM AMMERSEE (lby) - Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) hat eine Lanze für bäuerliche Familienbetriebe gebrochen und zugleich mehr Eigeninitiative beim Umweltschutz angemahnt. „Wir bekennen uns in aller Klarheit zu unseren bäuerlichen familiengeführten Betrieben“, sagte Kaniber am Donnerstag in Herrsching am Ammersee bei der Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes. Die Landwirtschaft leiste einen großartigen Umwelt- und Naturschutz, aber es müsse noch mehr getan werden. Bei Gewässerschutz, Klimaschutz und Biodiversität solle sich die Landwirtschaft noch mehr einbringen.
Kaniber appellierte an die Bauern, bei der Forschung mitzuarbeiten, etwa Felder zur Verfügung zu stellen. „Wir wollen nicht an Ihnen vorbeiforschen.“Sie rief die Landwirte auch zur Solidarität untereinander auf. Sie dürften sich bei kontroversen Themen wie etwa der Anbildehaltung von Kühen im Stall nicht spalten lassen, sondern müssten an einem Strang ziehen.
Die Kluft zwischen Stadt und Land zu überwinden, sei eine große Herausforderung. Landwirte hätten ihr berichtet, dass ihre Kinder in der Schule regelrecht gemobbt worden seien. Es sei klar, dass „wir das verzerrte Bild von der Landwirtschaft wieder zurechtrücken müssen“. Die Bauern sollten sich selbstbewusst in sozialen Medien positionieren. Dort seien die Verbraucher von morgen unterwegs. Kaniber kündigte an, eine Studie zur Hofnachfolge in Auftrag zu geben, zudem plane sie eine Junglandwirtekommission, um Nachwuchs zu fördern.