Lindauer Zeitung

Das ist goldig

Bodolzer Adventssta­delmarkt begeistert seine Besucher

- Von Isabel Kubeth de Placido

BODOLZ - Wie das riecht und duftet. Wie das funkelt und glitzert. Und was es alles zum Schauen und zum Staunen gibt. Der Bodolzer Adventssta­delmarkt ist klein, aber fein. Und so ist es auch kein Wunder, dass wieder viele Besucher in den Bodolzer Ortskern gekommen sind, um rund um den historisch­en Stadel vorweihnac­htliche Atmosphäre zu schnuppern, sich mit selbstgema­chten Adventskrä­nzen und Weihnachts­geschenken zu versorgen und bei Glühwein, Würstchen und Falafel Freunde und Bekannte zu treffen.

„Leise rieselt der Schnee“, spielen die jungen Musikanten der Bläserschu­le unter der Leitung von Stefan Hilger und verleihen mit ihren vorweihnac­htlichen Stücken dem Bodolzer Adventssta­delmarkt die passende Stimmung. Schimmernd­e Lichter, loderndes Holzfeuer und glitzernde Luftballon­sterne an kleinen Kinderhänd­en tun das ihre dazu. Da macht es nichts, dass es nicht schneit.

Dafür ist es aber schon ganz schön kalt. Was wiederum dem Genuss von dampfendem Glühwein oder Punsch zugute kommt und die Besucher nicht davon abhält, an den Ständen und Buden vorbei zu schlendern, um sich von den vielen und in liebevolle­r Handarbeit hergestell­ten Dingen verführen zu lassen. Ob das nun gestrickte Socken und Mützen sind, gefilzte Handyhülle­n oder genähte Täschchen in bunten Farben. Oder große Bretter für die Küche und Kerzenstän­der aus ganz besonderen Hölzern. Adventskrä­nze aus grünen Tannenzwei­gen, Filz oder Holz, mal ganz klassisch mit roten Kerzen, aber auch stylisch modern. Und dann die vielen, vielen Leckereien. Plätzchen, Honig, Früchtebro­te, Marmeladen in allen Variatione­n und hochprozen­tige Liköre.

„Mei, die haben ja süße Sachen.“Adelheit Karg ist bei Waltraud Hattinger angelangt und bestaunt die selbstgema­chten Karten, die umwickelte­n Kerzen und gestaltete­n Tütchen, die deren Bude füllen. Besonders angetan hat es ihr der „Adventskal­ender to go“, der in jede Handtasche passt: Vier Teelichter in einer runden Metalldose und ein grüner Origami-Tannenbaum für die Mitte. „Ist das goldig“, sagt sie und ruft Freunde und Bekannte herbei.

Die ganze Familie produziert mit

Das freut wiederum die Kreative aus Weißensber­g, die gerne immer wieder den Deckel aufschraub­t und erzählt, dass sie zum ersten Mal beim Bodolzer Adventssta­delmarkt dabei ist, weil sie schon so viel Gutes von ihm gehört habe. Ein paar Schritte weiter, bei Rosi Müller vom Verein Grünes Klassenzim­mer, geht es auch lustig zu. Sie ist damit beschäftig­t, ihren Scheinwerf­er so auszuricht­en, dass er weder sie noch die Betrachter an-, sondern das Angebot auf ihrem Tisch beleuchtet.

Nachdem sie aufgegeben hat und nun den Scheinwerf­er in der Hand hält, erzählt sie, dass sie schon zum zweiten Mal dabei sei. „Wir haben sogar unser Sortiment erweitert“, sagt sie lachend und berichtet, dass dieses Mal nicht nur die Kinder seit Monaten gebastelt haben, sondern auch Eltern und Großeltern, um Weihnachtl­iches aus Naturmater­ialien herzustell­en. Wie etwa den „Winterwald im Glas“.

Oben, auf dem Platz zwischen Stadel, Haus der Generation­en und Koeberle, drängen sich die Besucher. Im Stadel selbst basteln heuer die Kinder. Kuchen, Würstchen, Waffeln, Glühwein und Punsch sorgen für die, die draußen stehen, für die nötige Hitze von innen.

Außerdem gibt es wieder Falafel, jene unvergleic­hliche Köstlichke­it aus dem Orient, die Adnan Wahhoud und seine vier syrischen Jungs anbieten. Die Schlange, die sich vor der Bude gebildet hat, ist lang. „Wir haben Zulauf wie nie“, sagt der Ingenieur, der sich seit Jahren für seine Landsleute in Syrien einsetzt. Über ihm schimmern silberfarb­ene Leuchten und funkelnde Lichterket­ten, rote Tomaten und grüne Petersilie in geflochten­en Körben verleihen dem Tresen ein typisches Marktambie­nte. Dass die Kichererbs­enbällchen, die sie für 400 Portionen vorbereite­t haben, weggehen wie warme Semmeln, daran hat Adnan Wahhoud keinen Zweifel. „Mit dem Erlös kaufen wir Socken und Schuhe für die Kinder in Syrien.“

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Während Waltraud Hattinger (in der Bude) begeistert ist vom Bodolzer Adventssta­delmarkt, begeistert ihre Papierkuns­t die Besucher, wie hier Adelheit Karg und Hubert Mark.

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