Das ist goldig
Bodolzer Adventsstadelmarkt begeistert seine Besucher
BODOLZ - Wie das riecht und duftet. Wie das funkelt und glitzert. Und was es alles zum Schauen und zum Staunen gibt. Der Bodolzer Adventsstadelmarkt ist klein, aber fein. Und so ist es auch kein Wunder, dass wieder viele Besucher in den Bodolzer Ortskern gekommen sind, um rund um den historischen Stadel vorweihnachtliche Atmosphäre zu schnuppern, sich mit selbstgemachten Adventskränzen und Weihnachtsgeschenken zu versorgen und bei Glühwein, Würstchen und Falafel Freunde und Bekannte zu treffen.
„Leise rieselt der Schnee“, spielen die jungen Musikanten der Bläserschule unter der Leitung von Stefan Hilger und verleihen mit ihren vorweihnachtlichen Stücken dem Bodolzer Adventsstadelmarkt die passende Stimmung. Schimmernde Lichter, loderndes Holzfeuer und glitzernde Luftballonsterne an kleinen Kinderhänden tun das ihre dazu. Da macht es nichts, dass es nicht schneit.
Dafür ist es aber schon ganz schön kalt. Was wiederum dem Genuss von dampfendem Glühwein oder Punsch zugute kommt und die Besucher nicht davon abhält, an den Ständen und Buden vorbei zu schlendern, um sich von den vielen und in liebevoller Handarbeit hergestellten Dingen verführen zu lassen. Ob das nun gestrickte Socken und Mützen sind, gefilzte Handyhüllen oder genähte Täschchen in bunten Farben. Oder große Bretter für die Küche und Kerzenständer aus ganz besonderen Hölzern. Adventskränze aus grünen Tannenzweigen, Filz oder Holz, mal ganz klassisch mit roten Kerzen, aber auch stylisch modern. Und dann die vielen, vielen Leckereien. Plätzchen, Honig, Früchtebrote, Marmeladen in allen Variationen und hochprozentige Liköre.
„Mei, die haben ja süße Sachen.“Adelheit Karg ist bei Waltraud Hattinger angelangt und bestaunt die selbstgemachten Karten, die umwickelten Kerzen und gestalteten Tütchen, die deren Bude füllen. Besonders angetan hat es ihr der „Adventskalender to go“, der in jede Handtasche passt: Vier Teelichter in einer runden Metalldose und ein grüner Origami-Tannenbaum für die Mitte. „Ist das goldig“, sagt sie und ruft Freunde und Bekannte herbei.
Die ganze Familie produziert mit
Das freut wiederum die Kreative aus Weißensberg, die gerne immer wieder den Deckel aufschraubt und erzählt, dass sie zum ersten Mal beim Bodolzer Adventsstadelmarkt dabei ist, weil sie schon so viel Gutes von ihm gehört habe. Ein paar Schritte weiter, bei Rosi Müller vom Verein Grünes Klassenzimmer, geht es auch lustig zu. Sie ist damit beschäftigt, ihren Scheinwerfer so auszurichten, dass er weder sie noch die Betrachter an-, sondern das Angebot auf ihrem Tisch beleuchtet.
Nachdem sie aufgegeben hat und nun den Scheinwerfer in der Hand hält, erzählt sie, dass sie schon zum zweiten Mal dabei sei. „Wir haben sogar unser Sortiment erweitert“, sagt sie lachend und berichtet, dass dieses Mal nicht nur die Kinder seit Monaten gebastelt haben, sondern auch Eltern und Großeltern, um Weihnachtliches aus Naturmaterialien herzustellen. Wie etwa den „Winterwald im Glas“.
Oben, auf dem Platz zwischen Stadel, Haus der Generationen und Koeberle, drängen sich die Besucher. Im Stadel selbst basteln heuer die Kinder. Kuchen, Würstchen, Waffeln, Glühwein und Punsch sorgen für die, die draußen stehen, für die nötige Hitze von innen.
Außerdem gibt es wieder Falafel, jene unvergleichliche Köstlichkeit aus dem Orient, die Adnan Wahhoud und seine vier syrischen Jungs anbieten. Die Schlange, die sich vor der Bude gebildet hat, ist lang. „Wir haben Zulauf wie nie“, sagt der Ingenieur, der sich seit Jahren für seine Landsleute in Syrien einsetzt. Über ihm schimmern silberfarbene Leuchten und funkelnde Lichterketten, rote Tomaten und grüne Petersilie in geflochtenen Körben verleihen dem Tresen ein typisches Marktambiente. Dass die Kichererbsenbällchen, die sie für 400 Portionen vorbereitet haben, weggehen wie warme Semmeln, daran hat Adnan Wahhoud keinen Zweifel. „Mit dem Erlös kaufen wir Socken und Schuhe für die Kinder in Syrien.“