Hoher Aufwand für wenige falsch fahrende Autos
Zum Bericht „Poller sollen Einfahrt in die Fußgängerzone versperren“; LZ vom 27. November:
Die Errichtung dieser die Einfahrt in die Fußgängerzone verhindernden Poller und Pfosten ist in meinen Augen hinausgeschmissenes Geld.
Wie kann gewährleistet werden, dass Rettungskräfte ohne Zeitverzögerung von beiden Seiten in die Nebengassen wie Bindergasse oder Salzgasse gelangen können, wenn da massive Pfosten stehen, welche erst mit einem geeigneten Schlüssel geöffnet werden müssen? Was passiert, wenn die versenkbaren Poller sich zum Beispiel durch eingedrungenes gefrorenes Wasser oder bei einem Stromausfall nicht mehr versenken lassen?
Und wie kommen Handwerker, welche Werkzeuge und Material zur Baustelle bringen müssen, in die Fußgängerzone hinein und wieder hinaus? Für „Spazierengehen“will ich die nicht bezahlen müssen. Oder Anwohner, die zum Beispiel abends vom Urlaub zurückkehren und ihr Gepäck ausladen müssen?
Der Grund für die Misere liegt doch darin, dass diese Lieferzeiten Mitte der Siebzigerjahre festgelegt wurden und die heutigen Verhältnisse nicht berücksichtigen.
Damals öffneten die Geschäfte zwischen 8 und 9 Uhr. Die größeren Geschäfte hatten in der Post jeweils ein eigenes Fach für die Pakete und holten diese mit dem Handwagen selbst dort ab. Und die Kunden kamen in die Geschäfte und kauften die benötigten Dinge größtenteils dort ein.
Heute öffnen die Geschäfte erst zwischen 9 und 10 Uhr (haben dafür aber über Mittag offen), sodass für die Anlieferung gerade mal eine Stunde bleibt. Durch die exorbitant gestiegene Außenbestuhlung der Cafés und Gaststätten ist kaum mehr Platz für die Lieferfahrzeuge, und so kommt es auch noch zu Staus, besonders von der Krummgasse an ostwärts – auch in der Cramergasse – was weitere Zeitverzögerungen verursacht.
Und was die Paketdienste anbetrifft, müsste man den Menschen schon verbieten, jeden Hennenfurz im Internet zu bestellen. Da sich der Internethandel im Gegensatz zum stationären Handel noch vervielfachen wird, wird sich dieses Problem sogar noch verschärfen. Sind herumfliegende Paketdrohnen dann eine Alternative?
Mögen es pro Tag 20 oder auch 30 Kraftfahrzeuge sein, welche sich wirklich unberechtigterweise außerhalb der Lieferzeiten in der Fußgängerzone aufhalten und bewegen. Sind diese paar Fahrzeuge einen solchen Aufwand und solche Kosten wert?
Und was die kritischen Ereignisse betrifft: Durch die Fußgängerzone brausende Fahrradler stellen eine größere Bedrohung dar und werden durch die Poller und Pfosten keinesfalls zurückgehalten.