Amok-Fehlalarm wird ausgelöst
Für eine halbe Stunde sind Schüler und Lehrer an der Friedrichshafener Schreienesch-Schule eingesperrt
FRIEDRICHSHAFEN - Ein AmokFehlalarm ist am Donnerstagvormittag um 10.29 Uhr an der Gemeinschaftsschule Schreienesch Friedrichshafen sowie in der Sprachheilschule „August-Friedrich-Osswald“ausgelöst worden. Das teilt die Stadtverwaltung in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Polizeipräsidium Konstanz mit. Weitere Informationen zu dem Vorfall verschleiern die Stadt und die Polizei. Trotzdem gibt es eine Annahme, wer den Alarm ausgelöst hat.
Fest steht: In der Schule ist am Donnerstagvormittag um 10.29 Uhr ein Amokalarm ausgelöst worden. Die Alarmierung der Schüler sowie der Lehrerschaft habe vorbildlich funktioniert, die Klassenzimmer und Betreuungsräume seien, wie geplant, von innen verschlossen worden, heißt es in der Pressemitteilung. Gegen 10.58 Uhr konnte Entwarnung von der Polizei gegeben werden. Die Schulleitung habe unmittelbar eine Krisen-Betreuung der Schüler eingerichtet, heißt es weiter. Die Elternvertretungen habe die Mütter und Väter daraufhin über den Vorfall an den Schulen informiert.
Keine bedrohliche Situation
Wie es zu dem Fehlalarm gekommen ist, dazu möchte weder die Stadt, noch die Polizei Stellung beziehen. Es habe jedoch keine angsteinflößende Situation gegeben, weil eine bedrohliche Person über die Gänge schlich. Polizei und Stadt sprechen beide von einem technischen Fehler. Wie genau dieser ausgelöst worden ist, darüber möchten sich die zuständigen Behörden nicht äußern. „Wir sprechen nicht öffentlich über das Amokalarm-System an Schulen, um zu verhindern, dass jemand diese Informationen nutzt, um einen weiteren Fehlalarm auszulösen“, sagte Markus Sauter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz.
Aus dem Umfeld der Schule heißt es aber, dass es sich bei dem Fehlalarm höchstwahrscheinlich nicht um einen Schülerstreich handelt. Ein Lehrer habe den Alarm versehentlich ausgelöst. Bestätigen wollte das am Donnerstagnachmittag offiziell weder die Schule, noch die Polizei oder die Stadtverwaltung. Die Situation habe sich nach dem Fehlalarm innerhalb von einer halben Stunde schnell wieder entspannt. „Es ist alles ordnungsgemäß abgelaufen“, sagte Sauter.
Trotzdem sind Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes vom Kriseninterventionsdienst noch mehrere Stunden vor Ort gewesen und haben mit Schülern und Lehrern gesprochen. Markus Klein vom Kriseninterventionsdienst hat sich in den ersten Momenten nach dem Alarm um den Schulleiter gekümmert. „Wir haben ihn darin beraten, wie er sich in dieser Situation verhalten und auch wie er mit den Eltern umgehen sollte“, sagte Klein
Und auch einige Schüler hatten Gesprächsbedarf. Jeder Schüler gehe anders mit der Situation um. „Alle waren für einige Minuten im Klassenraum eingeschlossen und wussten nicht, was vor der Tür vor sich geht“, sagte Klein. Das könne für einige sehr stressauslösend sein. Vor allem für die jüngeren Schüler seien Erlebnisse wie diese anstrengend. „Natürlich sind unter der Schülern auch welche gewesen, die den Alarm als willkommene Abwechslung zum Unterricht gesehen haben“, sagte Klein.
Auch am Freitag, einen Tag nach dem Fehlalarm, haben die Schüler noch einmal dazu Gelegenheit, mit den Mitarbeitern vom Deutschen Roten Kreuz zu sprechen.