Lehrerverband präsentiert Plan für neues Abi
DEGGENDORF (epd) - Der Bayerische Philologenverband (bpv) hat ein Eckpunktepapier für die neue Oberstufe und das Abitur im G9 verabschiedet. Danach sollen künftig zwei Vertiefungsfächer in der Qualifikationsphase und mehr Wahlmöglichkeiten beim Abitur zentrale Neuerungen bei der G9Oberstufe werden, teilte der Verband mit. Die Delegierten hatten die Vorschläge tags zuvor in Deggendorf abgesegnet.
Das neue Konzept sieht vor, dass es künftig zwei wählbare Vertiefungsfächer geben wird, die jeder Oberstufenschüler belegen und in denen er eine schriftliche Abiturprüfung ablegen muss. Damit habe man eine „gezielte individuelle Orientierung“vorgenommen, die sich an den Stärken und Interessen der Schüler ausrichtet, erklärte Verbandsvorsitzender Michael Schwägerl. Obwohl die Vertiefungsfächer in je fünf Wochenstunden unterrichtet werden sollen, soll es kein Mehr an Stunden geben, hieß es. Ferner plädiert der Verband dafür, dass es beim Fünf-FächerAbitur bleibt: Neben den beiden Vertiefungsfächern sollen die Abiturienten in noch einem weiteren Fach eine schriftliche und in zwei weiteren Fächern je eine mündliche Prüfung ablegen. Allerdings seien Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache nicht mehr als drei der fünf Abiturfächer verpflichtend vorgeschrieben. Stattdessen gelte eine „3-aus-4-Regel“: Aus Deutsch, Mathematik, den Fremdsprachen und den Naturwissenschaften würden drei im Abitur geprüft. Damit werde dem Wunsch nach mehr Profilierung und Wahlfreiheit im Abitur Rechnung getragen.
Das Konzept entspricht laut Verband den Vorgaben der Kultusministerkonferenz. Der Bildungsbeirat des bpv hatte das Konzept entwickelt. Ihm gehören Schulleiter, Oberstufenkoordinatoren und Fachlehrer an. Die Vorschläge sollen nun dem Kultusministerium vorgelegt werden. 2019 soll das Konzept für die Oberstufe fertig sein.