Schober und Hummler setzen der BU ein Ultimatum
Noch ist unklar, ob die beiden Fraktionen bei der Kommunalwahl auf einer gemeinsamen Liste kandidieren.
LINDAU - Wenn es nach dem Lindauer Ortsverband der CSU geht, dann sollen die Stadträte der CSU- und der BU-Fraktion für die Kommunalwahl 2020 auf einer gemeinsamen Liste kandidieren. Ein erstes Gespräch dafür hat es schon gegeben, allerdings ist das offenbar nicht ganz friedlich abgelaufen. Die Mitglieder der Bürgerunion fühlen sich angegriffen, Karl Schober und Thomas Hummler von der CSU-Fraktion sagen ganz klar: Wenn die BU sich nicht bis zum Frühjahr auflöst, wird es keine gemeinsame Liste geben.
Man wolle eine „schrittweise Annäherung zwischen der CSU-Fraktion und der BU-Fraktion“erreichen, schreibt CSU-Ortsvorsitzender David Graf. Denn bei einer Mitgliederversammlung der CSU vergangene Woche habe sich gezeigt, dass sich die Mitglieder dies wünschen. „Die anwesenden Mitglieder unterstützten die Bemühungen des Ortsvorstands, eine einheitliche CSU-Liste unter Einbeziehung der Stadträte der BU zu erstellen“, so Graf. Vor knapp zwei Jahren waren Roland Freiberg, Oliver Eschbaumer und Hermann Kreitmeir nach jahrelangem Zwist aus der CSU-Fraktion ausgetreten und hatten ihre eigene Fraktion, die Bürgerunion (BU) gegründet.
Bürgermeister Karl Schober und Thomas Hummler, Fraktionsvorsitzender der CSU, wären mit einer gemeinsamen Liste einverstanden. Allerdings unter einer Bedingung: „Die BU muss sich spätestens im Frühjahr auflösen und wieder zurückkommen“, sagt Hummler im Gespräch mit der Lindauer Zeitung. Denn sollte sich die BU für ihre Rückkehr mehr Zeit lassen, wäre das dem Wähler schwer vermittelbar.
Bürgermeister Schober macht deutlich: „Dieser Weg wurde ihnen angeboten. Wenn sie das machen, wird es eine einheitliche Liste geben.“Schließlich könnten auf einer CSU-Liste nur diejenigen kandidieren, die auch für und nicht gegen die CSU arbeiteten.
BU findet Ultimatum kontraproduktiv
Roland Freiberg, Fraktionsvorsitzender der BU, signalisiert grundsätzlich Gesprächsbereitschaft. Allerdings sei ein Gespräch im Vorfeld der Mitgliederversammlung nicht so verlaufen, wie er sich das gewünscht habe. „Wir waren erst einmal Vorwürfen und Anfeindungen ausgesetzt“, erzählt er. Nach diesen Anfeindungen haben die CSU-Fraktion den BU-Mitgliedern dann das Ultimatum gesetzt. „Das ist sicherlich keine gute Grundlage“, sagt Freiberg. Das Ultimatum Thomas Hummler selbst halte er für kontraproduktiv.
Oliver Eschbaumer und Hermann Kreitmeir sind nicht zur CSU-Mitgliederversammlung vergangene Woche erschienen. Ebenso wenig, wie die Stadtratsmitglieder der Jungen Aktiven (JA), die CSU-Mitglied sind. „Die sollen sich untereinander erst einmal ins Benehmen bringen“, sagt Fraktionsvorsitzender Mathias Hotz. „Die JA entscheiden selbstständig und unabhängig, wie sie die Kommunalwahlen bestreiten.“Wer von seinen Fraktionskollegen bei der Kommunalwahl 2020 antreten wird, verrät Hotz nicht. Auch Schober und Hummler halten sich noch bedeckt. Freiberg verrät: „Nach derzeitigem Stand gehe ich davon aus, dass wir alle wieder antreten.“
In den kommenden Wochen werde es noch einmal ein Gespräch zwischen Ortsverband, CSU- und BUFraktion geben. Dessen Ergebnisse sollen den Lindauer CSU-Mitgliedern Anfang kommenden Jahres in einer weiteren Versammlung vorgestellt werden.
„Die BU muss sich spätestens im Frühjahr auflösen und wieder zurückkommen.“