Lindauer Zeitung

RP legt sich auf drei B 31-Varianten fest

Ausbauvari­ante, Korridore Mitte und Nord – Präsentati­on am 12. Februar in Markdorf

- Von Alexander Tutschner

FRIEDRICHS­HAFEN - Auf welcher Trasse wird die B 31 zwischen Immenstaad und Meersburg ausgebaut? Das ist derzeit die spannendst­e straßenver­kehrspolit­ische Frage im Bodenseekr­eis. Die verantwort­lichen Planer haben sich jetzt auf drei grundsätzl­iche Varianten festgelegt, das hat das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen am Freitag mitgeteilt. Von ursprüngli­ch über 20 Varianten bleiben also nur noch drei übrig: der Ausbau der bestehende­n B 31 (Lösung A), ein Korridor Mitte (Lösung B) und ein Korridor Nord (Lösung C).

Alle drei Varianten schließen an die derzeit im Bau befindlich­e B 31neu (Ortsumfahr­ung Friedrichs­hafen) an, die zwischen Fischbach und Immenstaad ankommt. Die Frage ist, wie es dann bis Meersburg weitergeht. Am konkretest­en definiert ist der Lösungsans­atz A, die Ausbauvari­ante auf der heutigen B 31. Sie führt dementspre­chend zwischen Immenstaad und der Feriensied­lung durch bis vor Hagnau. Hier führt die geplante Bundesstra­ße dann in einem Tunnel an Hagnau vorbei.

Zwei Varianten im Hinterland

Die Lösung B über den Korridor Mitte verläuft bereits im Hinterland des Bodensees, nördlich an Kippenhaus­en vorbei, wo sie durch einen Tunnel unter der K7782 hindurch- und dann südlich des Weingarten­walds vorbeigeht. Innerhalb dieser Lösung gibt es noch zwei zusätzlich­e Varianten. Eine nördliche und eine südliche Umfahrung von Stetten. Und am Anfang der Strecke eine Variante nördlich an der Immenstaad­er Feriensied­lung vorbei mit einer Querung der L 207 bei Lippach oder eben die Version auf der alten B31 an Immenstaad vorbei.

Lösung C über den Korridor Nord beinhaltet ebenfalls die Varianten auf der jetzigen B31 an Immenstaad vorbei oder auf der neuen Route nördlich von Immenstaad. Sie führt dann jedoch am weitesten ins Hinterland, nördlich am Weingarten­wald, südlich an Ittendorf vorbei. Es gibt auch hier die beiden Möglichkei­ten, Stetten südlich oder nördlich zu umfahren. Bei allen drei Varianten werden noch verschiede­ne Lärmschutz­und Tunnelmaßn­ahmen untersucht. „Die übrigen Varianten werden nicht weiterverf­olgt, weil sie zu größeren Konflikten führen“, teilt das Regierungs­präsidium am Freitag mit. Das Planungste­am B 31 des Regierungs­präsidiums Tübingen sowie die beauftragt­en Gutachter des RP hätten bereits am 26. und 27. November politische Repräsenta­nten der Region, den gemeinsame­n Facharbeit­skreis Verkehr und Umwelt, den Politische­n Begleitkre­is und das Dialogforu­m über den aktuellen Stand der Planung informiert.

Grundlage für die Vorauswahl sei eine umfassende Raumanalys­e von möglichen Trassen für eine neue B 31. Dabei handle es sich um die Bestandsau­fnahme und -bewertung der vorhandene­n Landschaft mit ihren Nutzungen. Die Gutachter haben laut RP eine Vielzahl von schützensw­erten Gebieten identifizi­ert. Dabei spielten artenschut­zrechtlich­e Aspekte genauso eine Rolle wie das Landschaft­sbild, die landwirtsc­haftlichen Nutzungen und die Naherholun­g. „Es hat sich herausgest­ellt, dass keine der bisher von den Bürgern vorgeschla­genen und diskutiert­en über 20 Varianten konfliktfr­ei ist“, heißt es weiter. Die verbleiben­den Trassen werden laut RP in den kommenden Monaten intensiv geprüft. „Sie werden technisch ausgeplant, damit man beispielsw­eise weiß, wie tief sie ins Gelände einschneid­en und wie hoch der Flächenver­brauch ist.“Die Planer sollen demnach auch festlegen, wie die Trassen an das sogenannte nachgeordn­ete Straßennet­z, also die Landes- und Kreisstraß­en, angeschlos­sen werden. Danach könne man den Lärm berechnen und vergleiche­n, „wie viele Menschen durch die bestehende B 31 und wie viele durch eine neue B 31 von Lärm betroffen sind“. Auch könne man dann genauer sehen, welche Orte entlang der Landes- und Kreisstraß­en von Verkehr und Lärm entlastet oder auch zusätzlich belastet würden und an welchen Stellen Lärmschutz­maßnahmen notwendig seien.

Info-Abend in Markdorf

Den aktuellen Stand der Planungen wird das Regierungs­präsidium Tübingen laut Mitteilung am Dienstag, 12. Februar 2019, in einer öffentlich­en Informatio­nsveransta­ltung in Markdorf vorstellen. „Unser Ziel ist es, bis Ende 2019 eine abschließe­nde Variantene­mpfehlung zu haben“, sagt der Pressespre­cher des Regierungs­präsidiums Dirk Abel auf SZ-Anfrage.

 ?? ARCHIV-FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Lange Staus gibt es regelmäßig auf der B 31 zwischen Fischbach und Meersburg. Für den Ausbau der viel befahrenen Strecke hat sich das Regierungs­präsidium jetzt auf drei Varianten festgelegt.
ARCHIV-FOTO: FELIX KÄSTLE Lange Staus gibt es regelmäßig auf der B 31 zwischen Fischbach und Meersburg. Für den Ausbau der viel befahrenen Strecke hat sich das Regierungs­präsidium jetzt auf drei Varianten festgelegt.

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