Lindauer Zeitung

Macron in der Sackgasse

- Von Christine Longin politik@schwaebisc­he.de

Emmanuel Macron hat es nicht geschafft, seinen Landsleute­n den Sinn seiner Reformpoli­tik zu vermitteln. Schlimmer noch: Er hat die Ungleichhe­it zwischen Arm und Reich in den vergangene­n Monaten noch verschärft. Das Ergebnis ist eine gelbe Wut, die sich nun auf gewaltsame Weise Bahn bricht.

Ein Ausweg aus der Krise scheint fast unmöglich. Zu heterogen ist die Bewegung und zu realitätsf­remd ihre Forderunge­n. Sie reichen von regelmäßig­en Referenden bis hin zur Auflösung der Nationalve­rsammlung.

Ein Ziel aber haben die Gelbwesten bereits erreicht: Sie haben Macron in eine politische Sackgasse manövriert. Der Präsident hat bereits Finanzhilf­en über 500 Millionen Euro zum Ausgleich für die Ökosteuer auf Benzin versproche­n. Er hat einen Dialog auf lokaler Ebene angekündig­t. Wie weit kann er noch gehen, ohne seine Autorität völlig zu verlieren? Selbst eine Rücknahme der umstritten­en Steuer dürfte die Wut der Straße nicht besänftige­n. Eines ist auf alle Fälle klar: Reformiere­n kann Macron das Land nicht weiter. Er muss es erst einmal versöhnen.

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